Technikvorstand Stephan Scholz

Nokia Siemens Networks baut auf Dienstleistungen

18.09.2009

Glasfaser oder LTE?

Was Datennutzung und Anwendungen angehe, spielten weiter entwickelte Märkte wie Europa und die USA nach wie vor die wichtigste Rolle. Im chinesischen Markt, derzeit einer der stärksten wachsenden Telekommärkte der Welt, sieht Scholz zwar auch Potenzial, allerdings wachse der Mobilfunkmarkt in China vor allem nach Zahlen. China hat gerade erst mit dem Aufbau eines 3G-Netzes begonnen, mit dem Standards wie UMTS für mobiles Internet angeboten werden können.

Was die Bandbreiten angeht, führt nach Meinung von Scholz kein Weg an Glasfaser vorbei: Auch wenn es noch eine Weile dauern wird: Einen breiten Glasfaserausbau erwartet Scholz erst 2015 - das Ziel der Bundesregierung ist es, bereits 2014 rund 75 Prozent aller Haushalte in Deutschland mit Internetanschlüssen bis 50 Megabit je Sekunde zu versorgen. Das muss aber nicht unbedingt Glasfaser sein.

Die ländlichen Gegenden, wo Glasfaser zu teuer ist, werden nach Einschätzung von Scholz mit der Mobilfunktechnik Long Term Evolution (LTE) abgedeckt, mit der die Branche ähnliche Bandbreiten verspricht wie bei Glasfaser. Allerdings rechnet er auch hier damit, dass die Technologie in Europa frühestens 2013 bei den Endkunden ankommt. (dpa/ajf)