Nokia schließt Bochumer Handy-Werk zum 30. Juni

25.02.2008
Nokia wird sein Handy-Werk in Bochum zum 30. Juni 2008 schließen. Zugleich werde der finnische Hersteller eine Transfergesellschaft einrichten und einen umfangreichen Sozialplan vorstellen. Den Arbeitnehmervertretern gehen die Angebote nicht weit genug. Die fordern die Kündigung aller Mitarbeiter zum Jahresende sowie Abfindungen und die Vermittlung von Ersatzarbeitsplätzen.

Nokia wird sein Bochumer Handy-Werk wie erwartet zum 30. Juni 2008 schließen. Außerdem sollen die rund 2.300 Mitarbeiter für die Dauer eines Jahres in einer Transfergesellschaft untergebracht werden, um sie in neue Beschäftigungsverhältnisse zu vermitteln. Juha Äkräs, Senior Vice President Human Resources, äußerte sich auf einer Betriebsversammlung zum Stand der Verhandlungen zwischen dem deutschen Management und den Arbeitnehmervertretern.

"Wir wissen um die Verantwortung gegenüber unseren Mitarbeitern und werden dieser Veranwortung gerecht werden", so Äkräs. Dazu gehöre auch, für die Beschäftigten neue Arbeitsplätze bei anderen Unternehmen in Bochum zu finden. "Unser gemeinsames Ziel ist, so schnell wie möglich sozial verantwortliche, faire und zufrieden stellende Lösungen für die betroffenen Mitarbeiter zu finden", betonte der Manager. Elemente des Sozialplans seien Qualifizierungsmaßnahmen wie Outplacement Support oder Job Center.

Den Arbeitnehmervertretern gehen die Angebote nicht weit genug. Sie verlangen von Betriebsrat und IG Metall die Kündigung aller Mitarbeiter zum 31. Dezember 2008, zudem soll die Laufzeit der Transfergesellschaft auf eineinhalb Jahre verlängert werden. Den betroffenen Mitarbeitern sollen darüber hinaus Abfindungen gezahlt und Ersatzarbeitsplätze angeboten werden. Werde Nokia den Forderungen nicht nachkommen, kündigten die Vertreter "einen harten Kurs gegenüber Nokia" an. Laut Gisela Achenbach, Betriebsratsvorsitzende des Bochumer Werks, habe die Belegschaft das Vertrauen in Nokia verloren. "Die Leute wollen nicht mehr arbeiten mit den Wissen, dass man sie nicht mehr haben will".

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