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Nokia-Rivalen hoffen auf steigende Handy-Preise

19.08.2004

Die fünf größten Handy-Hersteller nach Nokia rechnen damit, dass die Gerätepreise im zweiten Halbjahr erstmals wieder anziehen. Dagegen sprechen allerdings die Bemühungen des Branchenprimus, über Preisnachlässe Marktanteile zurück zu gewinnen und der allgemein gestiegene Wettbewerbsdruck in diesem Segment.

Nach Berechnungen des Nachrichtendiensts "Dow Jones Newswires" hat der Durchschnittspreis eines Handys der sechs führenden Anbieter im zweiten Quartal 2002 noch 163 Euro betragen. Ein Jahr später war der mittlere Preis bereits um knapp 15 Prozent auf 139 Euro gesunken. Im zweiten Quartal 2004 wurden die Geräte im Schnitt nur noch für 126 Euro, also weitere neun Euro weniger als ein Jahr zuvor angeboten. Gegenüber dem ersten Quartal ist der Durchschnittspreis allerdings nur um weniger als ein Prozent zurückgegangen.

Marktbeobachter sprechen allerdings nur von einer vorübergehenden Entwicklung. Längerfristig würden die Preise weiter sinken, zitiert das "Wall Street Journal" Neil Mawson, Analyst von Strategy Analytics. Der Marktforscher geht davon aus, dass der mittlere Handy-Preis in diesem Jahr um rund sieben Prozent auf 147 Dollar zurückgeht. Für 2005 erwartet Mawson einen weiteren Einbruch um neun Prozent auf 134 Dollar. Selbst Features wie eingebaute Kameras, Farbdisplay oder MP3-Player könnten diese Entwicklung nicht stoppen.

Einige Anbieter könnten sich dieser Entwicklung dank eines verbesserten Produkt-Mix allerdings entziehen: So teilten Motorola und LG Electronics mit, dass der Durchschnittspreis im zweiten Quartal gegenüber dem vorangegangenen Dreimonatszeitraum gestiegen sei. Samsung rechnet im laufenden dritten Quartal mit einem Preisanstieg im einstelligen Prozentbereich. (mb)