Smartphone-Markt

Nokia richtet sich auf längere Durststrecke ein

12.04.2011
Nokia richtet sich auch nach dem radikalen Strategiewechsel auf eine längere Durststrecke und weitere Einbußen im Mobilfunkmarkt ein.

Der Nokia-Aufsichtsrat habe offen darüber gesprochen, dass in der Zwischenzeit mit einem geringeren Marktanteil zu rechnen sei, sagte Jorma Ollila, der Vorsitzende des Gremiums, der "Financial Times" (Dienstagsausgabe). Erst danach könne der weltgrößte Mobiltelefon-Hersteller auf dem neuen Konzept aufbauen. Im Februar hatte Nokia-Chef Stephen Elop eine enge Zusammenarbeit mit Microsoft angekündigt.

Gemeinsam mit dem amerikanischen Softwarekonzern wollen die Finnen Mobiltelefone auf Basis des Betriebssystems Windows Phone 7 bauen. Obwohl Nokias Betriebssystem Symbian damit auslaufen wird, will das Unternehmen in den kommenden zwei Jahren noch 150 Millionen Symbian-Handys verkaufen. Am Dienstag stellte Nokia zwei neue Symbian-Telefone vor, das E6 für Unternehmenskunden und das auf Spiele zugeschnittene X7.

Ollila und Elop sowie die Nokia-Führungsriege bezeichneten den Übergang von Symbian auf Windows Phone 7 in der "Financial Times" als eine der größten Herausforderungen der neuen Strategie. "Der einfachere Weg ist, mit Windows Phone 7 ganz neu anzufangen. Der schwierigere Weg ist, mit Symbian weiterzuarbeiten", sagte Jo Harlow, die die Smartphone-Sparte von Nokia leitet. Nokia will das Microsoft-Geschäft bis Ende des Monats abschließen.

Nokias Symbian hat lange den Smartphone-Markt dominiert. Noch im Jahr 2007 hielt das Betriebssystem einen Marktanteil von 64 Prozent bei den Computer-Handys. Zuletzt setzten allerdings Konkurrenten wie Apple dem Unternehmen kräftig zu, der Marktanteil von Symbian brach stetig weiter ein.

Die Partnerschaft mit Microsoft soll noch in diesem Monat in trockene Tücher gebracht werden. Nur einige Details sind bekannt, wie die Umsätze auf die Partner verteilt werden sollen. Nokia werde aber bei den Werbeumsätzen in einem Maße profitieren, wie es ohne das Zusammengehen mit Microsoft überhaupt nicht möglich gewesen wäre, sagte Elop. (dpa/ajf)