Lumia-Smartphones

Nokia profitiert von Schwäche der anderen

23.01.2012
Der finnische Handy-Hersteller hat bis Ende des Jahres 2011 über eine Million Lumia-Smartphones verkauft, schätzen Analysten. Von Anfang Januar bis Ende März 2012 könnten es schon 3,2 Millionen werden.

Der Wirtschafts-Nachrichtendienst Bloomberg hat die Schätzungen von 22 Analysten über die Verkaufszahlen von Nokia gesammelt: Die Zahlen der Marktbeobachter reichen von 800.000 verkauften Windows Phones bis hin zu zwei Millionen, im Mittel gehen die Analysten von 1,3 Millionen ausgelieferten Lumia-Modellen aus. Für das erste Quartal 2012 rechnen 16 Analysten mit durchschnittlich 3,2 Millionen ausgelieferten Lumia-Smartphones, heißt es in dem Bericht - bei einem erwarteten Absatz von 1,5 Millionen bis sechs Millionen Windows Phones insgesamt im ersten Quartal dieses Jahres. Bis Ende Dezember 2012 sollen 37 Millionen Telefone mit dem Microsoft-Betriebssystem über die Ladentische gehen.

Analysten bewerten die Zahlen als vielversprechend, sehen allerdings weniger Nokias eigene Stärke als die Schwäche der Konkurrenz als Grund für den derzeitigen Schwung der Finnen. "Zuletzt waren wenige Hero-Handsets draußen - HTC hat zu kämpfen, RIM hat kein Vorzeigegerät, und Motorola und Sony Ericsson nehmen gar nicht richtig am Konkurrenzgerangel teil", urteilt beispielsweise Lee Simpson von Jefferies International.

Nokia selbst gibt keine Prognosen für den Absatz der ersten eigenen Windows Phone ab und hatte schon im Vorfeld des offziellen Starts des Lumia 800 versucht, die Erwartungen der Analysten und der Nutzer zu dämpfen. Das Unternehmen steht mit dem Schwenk vom eigenen Betriebssystem Symbian auf die Microsoft-Plattform Windows Phone 7 unter Erfolgsdruck, will jedoch nicht nur an dem ersten Smartphone-Modell mit diesem Betriebssystem gemessen werden. Nokia-Chef Stephen Elop betont vielmehr unablässig, es erfordere Zeit, zusammen mit Microsoft Windows Phone als drittes Smartphone-Betriebssystem neben Android und iOS zu etablieren.

Das Nokia Lumia 800 erlebte am 15. November 2011 seinen Launch in ausgewählten Märkten, das Nokia Lumia 710 Mitte Dezember des vergangenen Jahres. Beide Geräte kommen nach und nach auch in weiteren Ländern in den Handel. Auf der CES 2012 in Las Vegas hatten die Finnen mit dem LTE-fähigen Nokia Lumia 900 ihr drittes Windows Phone vorgestellt, das vermutlich im März dieses Jahres zunächst in den USA angeboten wird.

Dem Bloomberg-Bericht zufolge gingen im Zeitraum zwischen der ersten Lumia-Ankündigung und dem Launch des ersten Windows Phones von Nokia der Absatz von Symbian-Smartphones um 36 Prozent zurück. Diese Entwicklung habe einen größere Auswirkung auf Umsatz und Gewinn von Nokia. Das Unternehmen werde am 26. Januar 2012 seine Quartslazahlen veröffentlichen.

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