Nokia-Mitarbeiter in Bochum demonstrieren für Sozialplan [Update]

08.04.2008
Rund 300 Beschäftigte des von der Schließung bedrohten Nokia-Werks in Bochum haben für Dienstag Demonstrationen vor der Zentrale von Nokia Deutschland in Düsseldorf angekündigt. Mit der "Informationsveranstaltung" wolle man am Tage der Nokia-Aufsichtsratssitzung Präsenz zeigen. Der Chef von Nokia Deutschland droht mit arbeitsrechtlichen Konsequenzen.

Rund 300 Beschäftigte des von der Schließung bedrohten Nokia-Werks in Bochum haben für Dienstag Demonstrationen vor der Zentrale von Nokia in Düsseldorf angekündigt. Mit der "Informationsveranstaltung" wolle man am Tage der Nokia-Aufsichtsratssitzung "Präsenz zeigen", sagte der stellvertretende Betriebsratschef Silvano Guidone in Bochum.

Die Verhandlungen über einen Interessenausgleich und den Sozialplan seien im Moment ins Stocken geraten. "Die beiden Positionen sind zur Zeit noch ein bisschen weit auseinander". Einzelheiten zum Stand der Verhandlungen wollen IG Metall und Betriebsrat bei der Veranstaltung mitteilen. Der Handy-Konzern schließt sein Bochumer Werk mit mehr als 2.000 Beschäftigten Mitte des Jahres.

Nach Informationen der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ) droht eine Eskalation: Nach dem Aufruf zur Teilnahme an der Veranstaltung habe Nokia-Deutschland-Chef Klaus Goll intern mit arbeitsrechtlichen Konsequenzen gedroht: "Wir behalten uns daher ausdrücklich vor, im Fall der Teilnahme an dieser Veranstaltung arbeitsrechtliche Maßnahmen einzuleiten sowie diese Zeiten nicht als Arbeitszeit anzuerkennen", zitierte die WAZ den Manager.

UPDATE vom 08. April 2008, 14:57 Uhr

Vertreter von Nokia und der Arbeitnehmer haben sich auf die Eckpunkte des Sozialplans geeinigt. Der Plan hat ein Volumen von 200 Millionen Euro, das Werk wird zum 30. Juni 2008 offiziell geschlossen.

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