Nokia in Bochum: Teuerste Werksschließung der Geschichte

21.01.2008

Über die Höhe der Belastungen ist bislang wenig bekannt. Da Nokia im Gegensatz zu BenQ Mobile nicht insolvent ist (mehr lesen) und über gut gefüllte Kasse verfügt, dürfte die Standortverlagerung nach Rumänien und Ungarn für die Finnen nicht billig werden: Im 3. Quartal 2007 erzielte Nokia einen Gewinn von 1,4 Milliarden Euro, für das Gesamtjahr rechnet das Unternehmen mit 6 Milliarden Euro. Begründet wird die Verlagerung mit niedrigeren Personalkosten in den osteuropäischen Ländern.

Die Pläne des finnischen Handy-Herstellers haben bei Politikern und Verbrauchern zu Empörung geführt. Inzwischen wurde bekannt, dass Nokia in den 90er Jahren vom Bund und Nordrhein-Westfalen 88 Millionen Euro an Fördergeldern erhielt, die für den Umbau einer Fernseherfabrik in ein modernes Handy-Werk investiert werden mussten. Kritiker werfen dem Unternehmen vor, die Finanzmittel auch für andere Projekte, etwa die Verlegung der Produktionsstätte nach Rumänien, verwendet zu haben und fordern einen generellen Abbau der Subventionen. Darüber hinaus prüft die IG Metall, ob Aufträge für das Bochumer Werk bereits nach Rumänien umgeleitet wurden. Bislang habe sich der Verdacht noch nicht entscheidend erhärtet.

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