Nokia E90: Fast ideal für den Geschäftsalltag

23.07.2007
Von 


Manfred Bremmer beschäftigt sich mit (fast) allem, was in die Bereiche Mobile Computing und Communications hineinfällt. Bevorzugt nimmt er dabei mobile Lösungen, Betriebssysteme, Apps und Endgeräte unter die Lupe und überprüft sie auf ihre Business-Tauglichkeit. Bremmer interessiert sich für Gadgets aller Art und testet diese auch.
Nokia feilt mit der aktuellen Communicator-Version "E90" weiter an seinem Konzept vom aufklappbaren Alleskönner. Die COMPUTERWOCHE hat dem neuen Flaggschiff der finnischen Business-Handy-Flotte auf den Zahn gefühlt.

Die Inkarnation des Mobile Office, Telefonzelle oder Ziegelstein? Bereits auf der CeBIT 1996, als der finnische Handy-Riese Nokia den Nokia 9000 Communicator vorgestellt hatte, schieden sich an dem Gerät die Geister. Auch bei den Nachfolgemodellen hielt sich die Verbreitung in Grenzen, was neben dem Preis und kleineren Unzulänglichkeiten wohl auch mit den Dimensionen zusammenhängen mag. Zugegeben, auch bei dem nun auf den Markt gebrachten E90 Communicator stechen zunächst die riesigen Ausmaße von 13,2 mal 5,7 Zentimetern und (vor allem) die Dicke von zwei Zentimetern ins Auge. Das Gewicht ist zwar gegenüber der Vorgängerversion, dem Nokia 9500 Communicator, auf 210 Gramm zurückgegangen. Nach wie vor eignet sich der Communicator aber nicht für den Transport in Hemd- oder Jackentasche. Davon abgesehen ist das in den Farben Mocca und Rot erhältliche Gerät aber durchaus ansehnlich; nicht unbedingt ein Designerstück wie das iPhone von Apple, aber für ein Nokia-Handy wirklich schick und modern. Auch die Verarbeitung kann sich sehen lassen, das Gehäuse ist aus lackiertem Metall und weist – anders als manche anderen Nokia-Geräte - keine unmäßig großen Spalten und Ritzen auf.

Hier lesen Sie…

  • warum sich der E90 seiner Pfunde nicht zu schämen braucht;

  • welche Verbesserungen gegenüber der Vorgängerversion vorgenommen wurden;

  • welche Vorteile der Wechsel auf die S60-Plattform hat.

Dank besserer Austarierung erweist sich der neue Communicator in jeder Lage standfest – anders als sein Vorgänger.
Dank besserer Austarierung erweist sich der neue Communicator in jeder Lage standfest – anders als sein Vorgänger.

Gemäß dem Motto "Form follows function" sind die Scharniere der Oberschale nun nicht nur verchromt, sondern auch deutlich robuster und verfügen nicht mehr über die "Sollbruchstelle" der Vorgängerversion. Zudem weist der Deckel jetzt Feststellpunkte im 90-Grad- und 180-Grad-Winkel auf und dank besserer Gewichtsverteilung kippt das Gerät beim Öffnen nicht mehr um.

Nokia E90: 800 Pixel breites Display

Im Inneren verbirgt sich ein 800 mal 352 Pixel großes Display das 16,7 Millionen Farben darstellen kann. Der Bildschirm ist breit genug, um die meisten Texte, Tabellen und Web-Seiten gut einsehen und bearbeiten zu können. Auf ein Touchscreen, das angesichts der Ausmaße durchaus Sinn geben würde, hat Nokia jedoch verzichtet. Stattdessen befindet sich auf der unteren Hälfte eine große Qwertz-Tastatur samt Fünf-Wege-Navigation. Die Tasten haben einen guten Druckpunkt und sind groß genug, um mit zwei Fingern zu arbeiten. Für Beherrscher des Zehn-Finger-Systems ist die Tastatur aber weniger geeignet. Außerdem hat Nokia die Position einiger Zeichen (Komma, STRG sowie der Buchstaben "ü" und "ä") verschoben, um Platz für die Navigation zu haben. Gewöhnungsbedürftig ist auch die Bedienung der beiden Softkeys am rechten Rand des Displays mit dem rechten Daumen. Gut zugänglich sind dafür die acht Funktionstasten unterhalb des Displays, darunter eine frei belegbare.