Absolute Geheimhaltung

Nokia bestellt Prozessoren bei Intel

23.06.2009
Gerüchten zufolge verkünden Nokia und Intel am Mittwoch, dass die Finnen Kunden des Chipkonzerns werden. Bleibt die Frage: Sind die CPUs für Nokia-Notebooks, Nokia-Netbooks oder für Nokia-Smartphones gedacht?

Nokia wird demnächst Netbooks produzieren, oder aber der Hersteller vollzieht einen radikalen Wechsel bei der Ausstattung seiner Handys. Der Chip-Produzent Intel wird Nokia mit Prozessoren für Mobilgeräte beliefern, berichtet die Nachrichtenagentur "Bloomberg". Das Geschäft soll Mittwoch bei einer Telefonkonferenz offiziell verkündet werden, zitiert Bloomberg einen ungenannten Informanten.

Intel hat eine Telefonkonferenz mit dem Chef seiner Ultra Mobility Group, Anand Chandrasekher, für eine "wichtige Ankündigung" angesetzt. Seine Chips bilden zwar das Herzstück von über 80 Prozent der Personalcomputer, doch im Mobilfunkmarkt bekommt der Hersteller seit zehn Jahren keinen Fuß in die Tür. Auch Apple zeigte die kalte Schulter, obwohl es nach dem Umstieg auf Intel-Chips bei den Macintosh-Computern als sicher galt, dass auch das iPhone mit Mobilprozessoren der Atom-Reihe ausgestattet wird.

Falls Nokia jetzt auf Intel umsattelt, dann wäre dass ein Schlag für den Chip-Hersteller Texas Instruments, dessen ARM-Prozessoren der Handy-Hersteller bisher in seinen Geräten verwendet. Intel hatte sich schon im Mai als Lieferant in Stellung gebracht: Als sie die Atom-Nachfolger Moorestown und Medfield in einer Powerpoint-Präsentation vorstellten, verwendeten sie das Nokia N97 als Anwendungsbeispiel. Das war aber nur Wunschdenken, über einen Vertrag zwischen Intel und Nokia für die Lieferung von Handy-Chips wurde bisher nicht berichtet. Das kann sich morgen ändern.

Aber vielleicht verwirklicht Nokia auch eine andere Idee. Im Februar sagte der Unternehmenschef Olli-Pekka Kallasvuo in einem Fernseh-Interview, dass seine Firma überlegt, Notebooks zu produzieren. Dafür wäre Intel der richtige Lieferant, und Nokia produziert beileibe nicht nur Handys. In den vergangenen Jahren hat die finnische Firma auch Lautsprecher, Computer-Monitore, Fernseher, Web-Tablets und sogar Fahrradreifen hergestellt.

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