Praxistest

Nokia 8600 Luna

22.10.2007
Von 
Mehr über Hermann Apfelböck erfahren Sie unter http://apfelböck.de.

Ausstattung

„Na endlich!" – so oder ähnlich dürften die Reaktionen von Ausstattungsfetischisten sein, wenn sie das Komfortpaket des 8600 überblicken. Erstmals überzeugt ein Achter-Modell nämlich nicht nur Optik, Haptik und Materialluxus, sondern auch durch ein absolut zeitgemäßes Ausstattungspaket. Dass (fast) alles im grünen Bereich ist, beweist bereits, dass das 8600 durch das bewährte Series-40-Betriebssystem gemanaged wird. Features wie eine anstandslose Datensynchronisierung (auch via Sync ML), alle gängigen Organizer-Funktionen (z. B. Weltzeituhr, Stoppuhr oder Notizzettel), Sprachwahl/Sprachsteuerung, Diktiergerät oder eine ausreichend laute Freisprecheinrichtung gehören bei Series 40 standardmäßig dazu. Nutzer dürften außerdem keinerlei Probleme haben, ihre Adressen zu archivieren, denn bis zu 1000 Kontakte mit bis zu 15 Attributen lassen sich auf dem Luna verewigen – mehr braucht kein Normalsterblicher. Bei den Datenschnittstellen hat der Nutzer die Wahl zwischen den beiden Klassikern USB und Bluetooth. Letztgenanntes präsentiert sich ebenfalls absolut zeitgemäß, denn neben dem Stereo-Profil A2DP beherrscht der Blaufunk auch das SIM Access Profile, das bei allen aktuellen Nokia Car Kits zum Einsatz kommt. Und das ist noch nicht alles: Dank der Software „Presenter" kann der Nutzer mittels der Bluetooth-Schnittstelle eine Powerpoint-Präsentation oder andere Windows-Anwendungen nach einer kleinen Installationsprozedur per 8600 höchst elegant steuern.

Auch den Multimedia-Bereich bohrt Nokia gegenüber dem 8800 auf. Vorbei sind die Zeiten von mickrigen 0,5 Megapixeln – das 8600 schießt Fotos mit einer Auflösung von bis zu 2 Megapixeln. Die auf der Rückseite im Slider-Mechanismus integrierte Kamera liefert auch ohne eine Fotoleuchte und Autofokus dank einer guten Lichtempfindlichkeit ganz ansehnliche Schnappschüsse auf iPhone-Niveau. Ausgelaugte Farben und ein unübersehbarer Blaustich sind der kleinen Linse bzw. der einfachen Optik geschuldet. Unter dem Strich eine gehobene Durchschnittsleistung also. Da die Videokamerafunktion nicht über 176 x 144 Pixel hinauskommt, kann dieses Feature nur als blanke Spielerei angesehen werden. Flankiert wird die Kamera von einem Stereo-Radio, das wie gewohnt nur im Zusammenspiel mit dem Headset seinen Dienst solide verrichtet, vier mehr oder weniger unterhaltsamen Java-Games (Golf Tour, Highroller Casino, Soccer 3D, Sudoku) sowie einem Audio-Video-Player. Dessen Sound kommt über Stereo-Lautsprecher aus dem Handy und kann via 3D-Soundfeature noch verbessert werden.

Unter dem Strich scheint also nichts Wesentliches zu fehlen. Bei genauerem Hinschauen leider doch: Auch bei diesem Achter-Modell konnten sich die Designer nicht dazu durchringen, dem Schönling einen Slot für Micro-SD-Speicherkarten zu spendieren. Besitzer müssen sich daher mit den internen 122 MB begnügen. Das ist zwar nicht gerade wenig, doch wer die Fähigkeiten des Audio-Video-Players intensiver nutzen möchte, stößt schnell an die Grenzen des Machbaren.

Dass das 8600 Luna nur ein GSM-Funker ist, mag zwar mobile Datenjongleure stören, doch die haben ohnehin mit Sicherheit noch ein Smartphone im Gepäck.