Praxistest

Nokia 6110 Navigator im Test

07.11.2007

Telefonfunktionen / Ausdauer

Die Bedienbarkeit leidet etwas unter jener chronischen Krankheit, die sich wie eine Epedemie auf allen S60-Handys verbreitet hat - Diagnose: Unübersichtlichkeit aufgrund der Ausstattungsflut. Die Menüs sind dermaßen verschachtelt, dass man sich auf der Suche nach einer Spezialfunktion mitunter gnadenlos in den Tiefen des Betriebssystems verirrt. Kleiner Rettungsanker: viele Menüeinträge können frei nach eigenem Gusto verschoben werden. Die Aufbereitung der wichtigsten Informationen gelingt dagegen überzeugend: Statusanzeigen, Schnellzugriffe und anstehende Aufgaben, sind so intuitiv auf dem Startbildschirm angeordnet, dass sie schon nach kurzer Zeit nicht mehr gemisst werden wollen.

Praxistest: Nokia 6110 Navigator
Praxistest: Nokia 6110 Navigator

Ein interessantes, wenngleich auch nicht zwingendes Feature ist die Möglichkeit, sich den Namen des Anrufers per Sprachausgabe ankündigen zu lassen. Zumindest spart das manch fummeliges Kramen in der Tasche. Anders herum funktioniert das übrigens auch recht gut: dank Sprachsteuerung fällt das ?Wählen? mitunter um einiges leichter. Zusätzlich kann das 6110 sogar Nachrichten vorlesen, eingehende SMS stellen somit selbst auf der Autobahn kein Problem dar. Punkten kann der finnische Slider auch bei der Empfangs- und Sprachqualität. Zwar klingen Gesprächspartner bisweilen etwas hell, sind aber klar und deutlich zu verstehen. Besonderes Lob verdient die Freisprechmöglickeit und die damit verbundene Videotelefonie, da der Außenlautsprecher aufgrund seiner Funktion als richtungsweisender Ansager ungewohnt hohe Lautstärke erreicht. Der Akku muss dagegen vor den Ansprüchen eines Fullsize-Navigators kapitulieren, er streckt etwas zu schnell alle Viere von sich. Ohne Extrazubehör wie einem KFZ-Ladekabel schweigt der elektronische Wegweiser bereits nach 3,5 Stunden; das ist deutlich zu wenig. Nur wer die GPS-Funktion kaum in Anspruch nimmt, wird mit Standbyzeiten von etwa einer Woche belohnt.