Konkurrenz in Japan und Europa holt auf, aber

Noch verdienen US-Firmen bei Systemintegration am meisten

21.02.1992

WASHINGTON (vwd) - Beim Geschäft mit Systemintegration, also dem Zusammenspiel von Hard- und Software sowie personellen Organisafionssystemen, haben US-Unternehmen die Nase vorn. Sie erzielten laut Schätzungen 1991 rund 16,8 Milliarden Dollar. Doch Versäumnisse in den Bereichen Halbleiter und Normierung könnten die Spitzenstellung gefährden, so eine Studie des U.S. National Research Council.

Für die US-Hersteller ist der Export von Komponenten für die Systemintegration das am schnellsten wachsende Segment, so die Untersuchung. Gerade das Auslandsgeschäft könne aber das lokale Interesse wekken und ausländische Konkurrenten aktivieren. Japanische Konzerne wie Toshiba, NEC und Hitachi säßen bereits in den Startlöchern. In Europa könne aus der Zusammenarbeit von Industrie und Regierungen bei Forschung und Entwicklung im DV-Bereich ein ernstzunehmender Konkurrent entstehen.

Schwächen zeigen die amerikanischen Systemintegratoren vor allem bei der Standardisierung. Der Kompatibilität zwischen den verschiedenen Systemen müßten sie künftig mehr Beachtung schenken, meinen die Experten des Council. Angst verursacht in Washington auch die sinkende Wettbewerbskraft der amerikanischen Hardware-Anbieter im Bereich Halbleiter und Herstellungstechnik. Was die ingenieurtechnische Umsetzung der Lösungen angehe, besitze die europäische Industrie alle Voraussetzungen, den US-Unternehmen den Rang abzulaufen.

1990 erzielten amerikanische Unternehmen mit Komponenten zur Systemintegration rund 15 Milliarden Dollar, so die Studie. Für 1991 liegen noch keine Ergebnisse vor, die Verfasser der Untersuchung rechnen jedoch mit rund 16,8 Milliarden Dollar. Marktführer ist Electronic Data Systems (EDS) mit einem Jahresumsatz von rund sechs Milliarden Dollar.