Steigender Absatz bei Laptops und Mobiltelefonen

Noch keine Integration von

22.12.1989

Rechner- und Telefonfunktion

DÜSSELDORF (dow) - Sprache ist auch bei mobiler Kommunikation das vorherrschende Medium zur Übermittlung von Informationen. Trotz zusätzlicher Fax-Karten und Modems - der Laptop ersetzt auch bei mobilen Büros überwiegend nur die Schreibmaschine oder den Taschenrechner, wie Anwenderberichte auf dem Kongreß Portables '89 der Fiba GmbH deutlich machten.

Obwohl es die Hersteller gern hätten, auch im portablen Bereich ist eine Integration von Rechner- und Telefonfunktionen noch nicht in Sicht. Steigende Absatzzahlen bei Laptops und Mobiltelefonen zeigen jedoch, daß jedes Gerät für sich sehr wohl gute Marktchancen hat, meint Georg Bauer-Andrae, geschäftsführender Gesellschafter der Fiba GmbH.

Wie sehr das mobile Büro immer noch an ein Transportmittel gebunden ist, zeigte der Fachjournalist und Mitorganisator der Veranstaltung Harald B. Karcher. Alle Komponenten eines mobilen Büros mit Laptop, Telefon, Fax, Drucker, Kabel und Akku wiegen insgesamt 18 Kilogramm und sind somit immer noch zu gewichtig, um sie in der Aktentasche zu tragen.

In die Westentasche hingegen passen die neuen Mobiltelefone der Post, die nicht größer sein werden als ein Taschenrechner. Mit dem "Personal Phone", das während der Tagung lediglich als funktionsloses Dummy gezeigt werden konnte, will auch der Telekom-Bereich der Post am Geschäft mit dem Mobilfunk teilhaben. Das schnurlose Telefon soll zu einem Produkt der Consumer Electronic werden formulierte Wolfgang Kühn vom Bundespostministerium die Zielsetzung seiner Behörde. Einerseits müsse das Produkt den Anforderungen des Kunden in puncto Preis, Gewicht und Abmessung entsprechen, andererseits seien erweiterte Nutzungsmöglichkeiten des schnurlosen Telefons notwendig, erläuterte Kühn.

Ende 1988 wurden bei der Bundespost-Telekom die ersten Überlegungen zu einem Telepoint-Dienst - ähnlich wie in Großbritannien - angestellt. In einem solchen System kann der Anwender mit einem mobilen Gerät im Umkreis von bis zu 200 Metern einer fest installierten Basisstation "telefonieren". Beim Aufbau dieser Stationen, den sogenannten "Telepoints", will sich die Post die bereits bestehende Infrastruktur an öffentlichen Fernsprecheinrichtungen zunutze machen. Eine Anschalteinheit in der Basisstation leitet das über Funk initiierte Gespräch ins Telefonnetz der Post weiter. So kann die Abrechnung der Gebührendaten über bereits bestehende Anlagen erfolgen.

Im nächsten Jahr startet die Post in Münster, München und Dortmund/Meschede Feldversuche, um den neuen Dienst zu erproben. Dabei sollen Erfahrungen sowohl mit den CT1- als auch mit den CT2-Systemen gemacht werden. Neben der technischen Erprobung will die Post auch wissen, wie ihr neuer Dienst vom Kunden angenommen wird.