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Noch keine Einigung zwischen Mobilcom-Gründer und Bund

08.11.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Bei den Verhandlungen der Bundesregierung mit Mobilcom-Gründer und Großaktionär Gerhard Schmid ist offenbar noch immer keine Einigung in Sicht. Presseberichten zufolge weigert sich Schmid wie bisher, seinen rund 50-prozentigen Aktienanteil an dem Mobilfunkunternehmen dem Rechtsanwalt Reinhard von Dalwigk als Treuhänder zu übertragen (Computerwoche online berichtete). Die Regierung wiederum lehnt den von Schmid vorgeschlagenen Ex-Debitel-Chef Joachim Dreyer ab. Nach Einschätzung einer Sprecherin des Bundeswirtschafts- und Arbeitsministeriums könnten die Gespräche über das Wochenende weiter laufen, berichtet der Branchendienst "vwd". Immerhin sei das Unternehmen aber noch nicht gezwungen, am Wochenende Insolvenz zu beantragen. So wird zumindest Mobilcom-Sprecher Matthias

Quaritsch zitiert.

Wie inzwischen bekannt wurde, hat die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BAFin) förmliche Ermittlungen wegen möglichen Insiderhandels bei Mobilcom aufgenommen. Auslöser waren auffällige Kursbewegungen im März diesen Jahres, kurz vor der Bekanntgabe von schlechten Quartalszahlen. Außerdem will sich die Wertpapieraufsicht in diesem Zusammenhang mit dem Verdacht auf Kursmanipulation beschäftigen. So hatte eine Nachrichtenagentur im Internet berichtet, dass France Télécom kurz davor stehe, Mobilcom zu übernehmen. Diese Nachricht stellte sich kurze Zeit später jedoch als falsch heraus. (mb)