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Noch ein File-System für Linux

04.10.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der japanische Telekommunikationsbetreiber NTT Corp. hat ein neues File-System für Linux unter der General Public License freigegeben. Das "New Implementation of a Log-structured File System" (NILFS) hat die Eigenart, alle Daten in einem Log-ähnlichen Format zu speichern, wobei niemals Dateien überschrieben werden. Der Effekt sind weniger Festplattenzugriffe und eine höhere Performance. Außerdem werden ständig und automatisch Snapshots des File-Systems genommen, ohne die Dienste zu unterbrechen. Dadurch lässt sich bei einem Crash ein System sehr schnell und ohne große Datenverluste wieder aufsetzen.

NILFS ist eine Entwicklung der Cyber Space Laboratories von NTT. Der Code wurde dem Data-Center-Linux-Projekt der Open Source Development Labs (OSDL) übertragen und von diesem zur Grundlage des selbständigen Projekts NILFS.org gemacht. NTT ist OSDL-Mitglied seit Februar 2004. Der jetzt freigegebene Code läuft auf 32-Bit-Systemen nach der Intel-Architektur x86 und setzt den Linux-Kernel 2.6.13 voraus. Er ist keineswegs ein vollständiges File-System, sondern umfasst nur die technischen Grundlagen. Die Website des Projekts www.nilfs.org führt auf einer umfangreichen To-do-Liste die Pläne für Weiterentwicklungen auf und bittet - auch zur Behebung bekannter Fehler - um die Mitarbeit von Interessierten. (ls)