Für 150 Mark pro Tag ins Internet

Nobelhotel entdeckt Funk-LAN

10.08.2001
MÜNCHEN (ave) - Wireless ist Trumpf - diese Botschaft ist auch ins Kempinski Hotel Vier Jahreszeiten in München vorgedrungen. Dort können Gäste nun mit ihrem Laptop kabellos ins Internet gehen. Mehrwertdienste, etwa die Nutzung von Peripheriegeräten, sucht der Kunde allerdings vergebens.

Als "revolutionäre Gegebenheit" bezeichnet Hermann von Treskow, geschäftsführender Direktor des Kempinski, die Neuerung in seinem Haus. Die besteht aus einem Funk-LAN auf Basis des Standards 802.11b vom Institute of Electrical and Electronics Engineers (IEEE), das Gäste im Konferenzbereich und in der Lobby des Hotels nutzen können, um drahtlos ins Internet zu gehen. Dazu müssen sie allerdings einen eigenen Laptop mitbringen, der mit einer Funk-LAN-Karte ausgestattet ist. Trägt die das Wi-Fi-(Wireless-Fidelity-)Kompatibilitätssiegel, steht dem schnurlosen Surfvergnügen fast nichts mehr im Weg. Wahlweise tut´s auch ein damit bestückter PDA.

Der Gast benötigt nur noch eine Key-Card mit den Zugangsdaten (Login plus Passwort), die 24 Stunden lang gültig sind. Diese erhält er an der Rezeption für schlappe 150 Mark, die er auf den Tresen der Nobelabsteige blättern darf. Ein stolzer Preis für die Nutzung des Dienstes; eine am tatsächlich übertragenen Volumen orientierte Abrechnung ist derzeit nicht möglich.

Wer angesichts dieses Betrags jetzt exklusive Informationen oder zusätzliche Dienste erwartet, wird enttäuscht: Das Kempinski Vier Jahreszeiten bietet den Gästen weder die Möglichkeit, spezielle Informationen abzurufen, noch lassen sich Peripheriegeräte, etwa Drucker, ansprechen. Lediglich der Internet-Zugang über die hauseigene 2-Mbit/s-Standleitung ist im Preis inbegriffen.

Surfen im Zimmer kostet extra

Hinzu kommt, dass das kabellose Surfen auf den Zimmern nicht möglich ist - hier muss auf die traditionelle Anbindung zurückgegriffen werden. Die ist auch nicht mit der 150-Mark-Pauschale abgedeckt, der Gast hat dafür noch einmal in die Tasche zu greifen. "Dass wir mit diesem System in die Gästezimmer gehen, steht im Moment nicht zur Debatte", so der Geschäftsführer.

Realisiert hat die Lösung der Anbieter Iobox. Das Unternehmen plant eigenen Angaben zufolge weitere Funk-LAN-Hot-Spots in ganz Deutschland. Dabei will sich Iobox nicht nur auf Hotels konzentrieren - auch Wartezonen an Flughäfen kämen für die Ausrüstung mit kabellosen Internet-Zugängen in Frage.