Viel Luft in Spekulationen über aktuellen Wechsel:

Nixdorf will Luft als Nachfolger

03.08.1984

PADERBORN (CW) - Der Nachfolger steht fest, der Termin in den Sternen: Spekulationen über einen aktuellen Wechsel Nixdorf/Luft sind ohne Boden.

Vor einigen Wochen sprach der Vorstandsvorsitzende Heinz Nixdorf mit dem in Hamburg erscheinenden "manager magazin" über die zukünftige Unternehmensführung seiner Paderborner DV-Welt. Wenn er sich zurückziehen sollte, habe er Klaus Luft für die Nachfolge vorgesehen, erwähnte Nixdorf dabei. "Um das kontinuierliche Wachstum der Firma zu garantieren", bezieht er deshalb den stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden bereits seit geraumer Zeit in die engste Zusammenarbeit mit ein. Die Nachfolge sei "keine Frage und bereits schon seit Jahren vorbereitet worden", so der Gründer und Unternehmenschef. Es sei nur natürlich, die jungen Leute" - und dazu zählt der Paderborner Veteran auch den 42jährigen Klaus Luft - in die Verantwortung hineinwachsen zu lassen.

Lufts Entwicklung bei Nixdorf zeigt seit seinem Eintritt die steile Tendenz nach oben. Nachdem er von 1964 bis 1966 bei Kienzle Apparat ebau GmbH, Villingen/Schwarzwald, die Abteilung für Systemprogrammierung geleitete hatte, war er für kurze Zeit als Lehrkraft an einer Münchner Computer-Programmierschule tätig. 1967 kam er als Leiter der Geschäftsstelle in München zu Nixdorf. Zwei Jahre nach seinem Eintritt war Luft bereits dem Vorstand für das Ressort Vertrieb verantwortlich. Im Frühjahr 1978 wurde er zum stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden ernannt - mit 37 Jahren das jüngste Vorstandsmitglied eines deutschen Unternehmens. Seit 1983 ist Klaus Luft verantwortlich für die Bereiche Marketing, Vertrieb nach Amerika, Finanzen und Verwaltung.

Weitere Mutmaßungen über Kooperationspläne mit einem Großunternehmen der Nachrichtentechnik bestreitet Nixdorf mit einem "nachdrücklichen Nein". Die Nixdorf AG, die in diesem Jahr rund 3,2 Milliarden Mark Umsatz entgegensieht, steht nach Worten ihres Paderborner Lenkers "so rund im Markt, daß sie das wirklich nicht machen sollte". Computerhersteller seien weitaus besser auf die Neuen Technologien vorbereitet als Telefonbauer.