Hohe Leistung durch Multiprozessortechnik

Nixdorf ergänzt die Targon Modellreihe

21.07.1989

München (CW) - Nixdorf hat für seine Systemreihe Targon /31 die neuen Modelle 15 und 45 und für die Linie /35 die Rechner 60 und 70 angekündigt. Bei den Ein- bis Vier-Prozessor-Modellen reicht das Leistungsspektrum von vier bis 48 MIPS (Millionen Instruktionen pro Sekunde). Die Verarbeitungsleistung gegenüber dem bisher leistungsstärksten Modell der Targon-/35-Reihe wurde nahezu verdoppelt.

Die vorgestellten Targon-Modelle sind insbesondere durch neue CPU-Leistungsdaten und aufrüstbare, optionale Multiprozessor-Konfigurationen gekennzeichnet. Anwendungen, die auf existierenden Targon-Rechnern arbeiten, laufen Nixdorf zufolge auf den neuen Systemen problemlos.

Das Modell 15 ist mit dem Prozessor 68030 von Motorola ausgerüstet, der mit 33 MHz getaktet ist und eine Rechenleistung von bis zu 5,5 MIPS bietet. Es variiert in seinem Hauptspeicherausbau zwischen acht bis 24 Megabyte und verfügt über eine maximale Plattenspeicherkapazität von 1,4 Gigabyte. Das Modell 15 unterstützt bis zu 32 Benutzer.

Hohe Rechenleistung durch Mehrprozessorsystem

Das Modell 45 kann - aufrüstbar im Feld - als Multiprozessorsystem mit bis zu drei CPUs ausgelegt werden und 64 Benutzer bedienen. Die anschließbare Speicherperipherie für die beiden Modelle der /31-Reihe umfaßt Magnetplatten mit Kapazitäten von 182 Megabyte, 384 Megabyte und 702 Megabyte.

Für die Nixdorf-Rechner steht eine Palette von Archivierungs- und Sicherungsmedien zur Verfügung. Sie reicht von einer 155-MB-Streaming-Mode-Cassette, über ein 1600/3200-bpi-Magnetband, bis zu einem Video-Tape mit einer Kapazität bis zu 2,2 Gigabyte. Die Peripherie wird über das SCSI-Standard-lnterface angeschlossen. Über diese Schnittstelle können auch zahlreiche Fremdprodukte wie Scanner und Drucker betrieben werden.

Zu einem späteren Zeitpunkt will Nixdorf sowohl für die /31- als auch die /35-Targon-Reihe WORM-Speicher (Write Once Read Many) in das Angebot an Peripheriegeräten aufnehmen.

Im wesentlichen wird die hohe Leistung des Multiprozessorsystems durch eine dreistufige Speicherhierarchie erzielt: Zusätzlich zum globalen Hauptspeicher, der auf bis zu 16 Megabyte erweitert werden kann und auf den sämtliche CPUs zugreifen, verfügt jede CPU über einen eigenen lokalen 8-MB-Hauptspeicher. Der CPU-Durchsatz wird ferner durch einen 32-KB-Cache für jede Zentraleinheit optimiert.

Erhöhte Betriebssicherheit und doppelte Rechenleistung

Dedizierte E/A-Prozessoren übernehmen die Steuerung der E/A-Controller, entlasten die Recheneinheit und beschleunigen die Ein- und Ausgabe. Die CPU verfügt standardmäßig über einen arithmetischen Prozessor 68882 von Motorola. Netzwerke und Kommunikation werden über zusätzliche Controller mit eigenen Prozessoren unterstützt.

Betriebssicherheit bei den Targonsystemen wird nach Herstellerangaben gewährleistet durch die Erfüllung der Sicherheitsstandards C2 gemäß "Orange Book'' - was für die Reihe /31 neu ist - und die verschärften Garantieanforderungen der Klasse B 1 für sehr sensible Bereiche.

Der Preis für die Grundausstattung des Targon-/31 - Modells 15 mit 8-MB Hauptspeicher, 182-MB-Festplatte und vier Terminalanschlüssen beträgt etwa 39 000 Mark.

Die neuen Modelle 60 und 70 der /35-Reihe verfügen Über Neuheiten im CPU-, Speicher- sowie Bus-Bereich. Die Rechenleistungen variieren zwischen zwölf bis 48 MIPS. Die CPUs beider Modelle sind zusammen mit dem 256-KB-Daten/Instruktions-Cache auf einem einzigen Board untergebracht. Sie bieten eine Verdoppelung sowohl der Verarbeitungsleistung als auch der CPU/Memory-Transferrate. Weitere ausgewiesene Leistungsmerkmale sind kompakte Multiprozessortechnologie durch eine Reduzierung von sechs Boards pro CPU auf eines, wobei externe Bustransfers entfallen, und eine Optimierung des Pipelineverfahrens.

Bei den Speichermedien stehen für die /35-Rechner optional gespiegelte Plattenlaufwerke zur Verfügung. Zudem greift Nixdorf bei der /35-Reihe auf die Technik der virtuellen Speicherplatte zurück: Eine logische Platte erstreckt sich über mehrere physikalische Platten. Dateizugriffe können so parallelisiert werden.

Der Preis für die Grundausstattung eines Targon-/35-Modells mit 16-MB-Hauptspeicher, 380-MB-Festplatte und 16 Terminalanschlüssen beträgt etwa 195 000 Mark. Das Vierprozessorsystem 70 mit 64-MB-Hauptspeicher, 1,1-Gigabyte-Festplatte und 64 Terminalanschlüssen kostet etwa 690 000 Mark.