Nippon-News

26.06.1987

Mit einem halbierten Gewinn muß Fujitsu sich dieses Jahr begnügen. Nur noch 148,7 Millionen Dollar (oder auf Yen-Basis 45 Prozent weniger als imVorjahr) bleiben dem japanischen DV- und Elektronikkonzern für das Geschäftsjahr 1986/87 nach Abzug der Steuern übrig. Der Gruppenumsatz stieg um 5,8 Prozent auf 12,3 Milliarden Dollar. Bereits für das laufende Jahr erwartet das Management in Tokio eine Rückkehr auf das Rendite-Niveau von 1985.

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Für Toshiba stehen die Zeichen auf Sturm. Erstens ging der Umsatz 1986 nach 21 Wachstumsjahren erstmals wieder zurück - um 1,9 Prozent auf 23 Milliarden Dollar. Zweitens liegt der Gewinn von 237 Millionen Dollar, ähnlich wie beim Konkurrenten Fujitsu; um 42,5 Prozent unter dem Vorjahresergebnis. Zu allem Übel hat dann drittens noch das amerikanische Verteidigungministerium wegen eines Verkaufs von Technologie-Gütern an die Sowjetunion den Plan begraben, 90 000 Laptop-Computer bei Toshiba zu ordern. Dieser Ost-Deal hatte hochrangige Manager der Beteiligungsgesellschaft Toshiba Machine Co. hinter Gitter gebracht. Trotz aller negativen Ereignisse geben sich auch die Toshiba-Sprecher optimistisch: Um elf Prozent werde es heuer wieder aufwärtsgehen.

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Auch NEC blieb nicht verschont von dem Wettersturz: 44,7 Prozent macht der Renditerutsch bei der Nippon Electric Co. aus. Aber nüt 195 Millionen Dollar blieb unter dem Strich immer noch wesentlich mehr hängen als bei Fujitsu.

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IBM Japan rutschte auf dem Billboard der japanischen Computergiganten auf den dritten Platz. Nach einem Umsatzrückgang um 3,9 Prozent auf 6,3 Milliarden Dollar im letzten Geschäftsjahr liegt Mother Blues schlitzäugige Tochter jetzt hinter Fujitsu (DV-Umsatz: acht Milliarden Dollar) und NEC (Computer: 6,9 Milliarden Dollar). Letzteres Unternehmen profitierte unter anderem von den Großrechneraufträgen der Häuser Honeywell und Bull - und überholte so den Fernost-Ableger der Armonker. Der viertgrößte japanische Computerbauer, Comparex-/NAS-Lieferant Hitachi, verbuchte im entsprechenden Geschäftsbereich für das zugrundegelegte Jahr (von April 1986 bis März 1987) Einnahmen in Höhe von 5,01 Milliarden Dollar.

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Im Trend liegt auch Sharp mit 41 Prozent Minus. Der Gewinn vor Steuern sank auf 263 Millionen Dollar; der Umsatz erreichte nur noch sechs Milliarden Dollar und blieb damit um neun Prozent unter dem Vergleichswert vom Vorjahr. Bescheiden geworden, will der Elektronikhersteller, der sich um einen Einstieg in den Markt für Bürokommunikation müht, dieses Jahr ein Prozent zulegen. Zunächst einmal müssen aber die leitenden Angestellten bluten: Ihre Bonus-Zahlungen wurden urn 39 Prozent gekürzt.

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Gut geht's nur NTT, dem Telecom-Riesen und nach Börsenwert teuersten Unternehmen der Welt. Bei 148 Milliarden Yen - mehr als einer Milliarde Dollar - nicht konsolidierten Reingewinns war noch eine Steigerung um 5,3 Prozent drin. Nur drei Japan-Konzerne, darunter Toyota, erzielten einen höheren Profit.

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Die Memorex International B.V. zieht sich aus dem Joint-venture mit der japanischen Teijin Ltd. zurück. Die nach dem Management-by-out im Herbst vergangenen Jahres europäisierte Memorex verkaufte die 49prozentige Beteiligung an den japanischen Hersteller von flexiblen Plattenlaufwerken, um sich "stärker dem Verkaufsgeschäft widmen" zu können.