Verkaufsschlager Wii

Nintendo trotzt schwächelnder Konjunktur

08.10.2008
Von pte pte
Der japanische Videospielkonsolenhersteller Nintendo ist von der bislang anhaltenden Konjunkturschwäche weitgehend verschont geblieben.

Wie die "IT-Times" berichtet, haben die Japaner sogar zuletzt ihre Gewinnschätzung für das laufende Jahr auf 410 Milliarden Yen (rund drei Milliarden Euro) nach oben korrigiert, was einem Plus von 59 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entsprechen würde. Bislang gingen Analysten von einem Plus von 325 Milliarden Yen aus. Möglich wird dies, weil Nintendo Analystenberechnungen zufolge einen Gewinn von 40 Dollar pro verkaufter Wii-Konsole einfährt, während Branchenkonkurrenten wie Microsoft und Sony ihre Konsolen teils deutlich unter den Produktionskosten abgeben.

Verkaufsschlager: Wii-Konsole von Nintendo
Verkaufsschlager: Wii-Konsole von Nintendo
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Laut neuesten Verkaufzahlen des japanischen Marktforschungsinstituts Media Create hat sich die Wii allein in der letzten Septemberwoche in Japan 26.314 Mal verkauft. Die Nintendo-Konsole bleibt damit auch nach den Preissenkungen der Konkurrenten weiterhin ein Verkaufsschlager. Wie Nintendo vor kurzem mitteilte, wolle man die Wii-Produktion rechtzeitig zum wichtigen Weihnachtsgeschäft deutlich erhöhen. Den Fehler vom Vorjahr, als das Unternehmen die Marktnachfrage signifikant unterschätzt hatte, wolle man in diesem Jahr vermeiden, hieß es vom japanischen Konzern. Im gesamten Geschäftsjahr 2008/2009 plant Nintendo eigenen Angaben zufolge 28 Millionen Einheiten des Nintendo DS und 25 Millionen Wiis zu verkaufen.

Angeheizt wird die positive Stimmung rund um Nintendo auch durch die erst in der vergangenen Woche präsentierte mobile Spielekonsole "Nintendo DSi". Mit dieser verbesserten Variante des Vorgängermodells Nintendo DS will der Konsolenhersteller vor allem im Weihnachtsgeschäft auf dem japanischen Markt punkten. Auch in Industriekreisen aufgetauchte Gerüchte um den Wii-Nachfolger, an dem Nintendo offenbar bereits mit Hochdruck arbeitet, wirken sich nach Ansicht vieler Experten positiv aus. "Die Karten werden bei jeder neuen Spielkonsolengeneration neu gemischt. Die Konsolengeschichte hat gezeigt, dass Erfolge eines Anbieters in einer Spielkonsolengeneration nicht unbedingt auch in der nächsten fortgesetzt werden", gibt Goldmedia-Consultant Bernd Hartmann gegenüber pressetext zu Bedenken. Beispiele wären etwa die Nintendo-Konsolen der fünften und sechsten Generation, die relativ erfolglos geblieben seien. "Mit der Wii konnte man wiederum an alte Erfolge anknüpfen", so Hartmann.

Dem "IT-Times"-Bericht zufolge rechnen Analysten bei Nintendo im laufenden Jahr 2008 mit einem durchschnittlichen Nettogewinn von 3258 Yen (21,79 Euro) pro Aktie. Bereits im nachfolgenden Jahr 2009 soll der Nettogewinn dann bei steigenden Einnahmen auf 3743 Yen (23,80 Euro) je Anteil zulegen. Bei Redaktionsschluss (13:50 Uhr) rutschte Nintendo an der Frankfurter Börse allerdings um 8,37 Prozent ins Minus und notiert aktuell bei einem Kurs von 230 Euro pro Aktie. (pte)