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Nintendo setzt Gamecube-Produktion aus

08.08.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Um die hohen Lagerbestände abzubauen, will der japanische Spielehersteller Nintendo die Produktion des "Gamecube" bis Herbst aussetzen. Der Grund: Während das Unternehmen mit dem Verkauf des tragbaren Spielgeräts Gameboy äußerst zufrieden ist, entwickelt sich die stationäre Spielekonsole zum Ladenhüter Wie das Unternehmen vor zwei Tagen bekannt gab, wanderten zwischen April und Juni weltweit lediglich 80.000 Geräte über die Ladentische (Computerwoche online berichtete). Der Gamecube hinkte damit Sonys Playstation und (sogar) der X-Box von Microsoft stark hinterher.

Um die bis Ende des Geschäftsjahres angepeilten sechs Millionen Heimkonsolen zu erreichen, plant das Unternehmen nun, sein Bonus-Programm auch außerhalb Japans einzuführen. Dabei erhalten die Kunden beim Kauf von Spielesoftware Treuepunkte, die sie sammeln und schließlich in Prämien umtauschen können.

Außerdem will Nintendo einen grundsätzlichem Problem der Branche, dem drastisch gesunkenen Spielemarkt, auf den Leib rücken. Nintendo-President Storu Iwata erklärte, die zunehmende Komplexität heutiger Videospiele schrecke viele Kunden ab, da sie viel Zeit und Energie in Anspruch nähmen. Daher plane seine Company nun ein vollkommen neues Produkt auf den Markt zu bringen. Details wollte der Topmanager jedoch aus Wettbewerbsgründen nicht preisgeben, sondern verwies auf eine offizielle Ankündigung im Frühjahr. (mb)