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Nimmt Brüssel den Ex-Monopolisten das Ortsnetz?

24.02.2000

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) – Die EU-Kommission treibt die Liberalisierung des europäischen TK-Marktes möglicherweise noch weiter voran. In Brüssel fand auf Betreiben der Eurokraten jetzt ein Hearing darüber statt, ob die Ex-Monopolisten das Ortsnetzgeschäft zugunsten neuer Anbieter aufgeben sollen. Brüssel erhofft sich von dieser Idee mehr Wettbewerb, weil kleinere Anbieter dann leichter in Kontakt zum Endkunden treten können. Vorbild für die Planspiele der Kommission ist der US-Markt, der mehr oder weniger zwischen Fernsprech- und Local-Loop-Providern unterscheidet. Wie nicht anders zu erwarten, herrschten unter den Teilnehmern geteilte Meinungen vor. Während sich neue Player wie Global Crossing für eine Trennung von Weit- und Nahverkehrsnetzen aussprechen, weil damit die Investitionen in neue Local-Loop-Techniken und die Infrastruktur gefördert würden, halten die etablierten Anbieter von dieser Idee nichts. Ihr Argument: Ein Split der Märkte würde den Erfolg des E-Commerce blockieren.