Nikon baut keine analogen Kameras mehr

13.01.2006
Mit zwei Ausnahmen wird das Angebot endgültig auf Digitalkameras umgestellt.
Legendäre Nikon F3
Legendäre Nikon F3

Der japanische Hersteller von Kameras und optischen Präzisionsinstrumenten wird schrittweise die Produktion von Film-basierenden Fotokameras beenden. Am Ende wird in Europa nur noch das Highend-Spiegelreflexsystem F6 angeboten, für einige Regionen der Welt soll außerdem noch das manuell arbeitende Modell FM10 hergestellt werden. Gleichzeitig beendet Nikon die Fertigung aller Objektivreihen sowie Blitzgeräte und anderer Zusatzgeräte für die auslaufenden Kameramodelle. Der Support, also in erster Linie die Herstellung von Ersatzteilen, soll noch zehn Jahre fortgesetzt werden.

Ein Firmensprecher erklärte, analoge Kameras hätten im letzten Fiskaljahr (im März 2005 abgeschlossen) nur noch drei Prozent zum Umsatz des Unternehmensbereichs Cameras and Imaging beigetragen, ein Minus von 16 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Umsatzanteil digitaler Kameras betrage inzwischen 75 Prozent, während es 2003 noch 47 Prozent waren. Nikon ist mit 1,5 Milliarden Dollar Umsatz der weltweit zweitgrößte Fotohersteller nach Canon. Auch dieser Konkurrent hat sich - ebenso wie Kodak - bereits weitgehend aus dem Geschäft mit analogen Kameras zurückgezogen.

Der Rückzug Nikons dürfte kurzfristig noch einmal die Nachfrage nach analogen Kameras des Herstellers antreiben. Gefragt dürften insbesondere herausragende Modelle wie die Spiegelreflexreihen F2 und F3 sein, um die sich zahlreiche Fotografenlegenden ranken. Nikon, ursprünglich ein Lizenzhersteller von Leica im japanischen Markt, hatte seit dem Korea-Krieg unter Profifotografen einen exzellenten Namen für außergewöhnlich robuste Kameras. (ls)