"Niedrigpreis-Belegleser" für 525 000 Mark

06.02.1976

MÖRFELDEN - Als "Low-cost-Seitenleser" bezeichnet die Interscan GmbH, Mörfelden, das neue System SD 2250 C. Der Kaufpreis des von der britischen Firma Scan Data entwickelten Beleglesers - Interscan vertreibt die SD-Maschinen in Deutschland - beträgt 525 000 Mark, die monatliche Miete einschließlich Wartung im 54-Monats-Vertrag rund 16 000 Mark - ein Hauch von Exklusivität umgibt das Beleglesungsverfahren also nach wie vor.

Die Neuankündigung liegt zwischen den Scan Data-Systemen OCR-One (Kaufpreis: 325 000 Mark) und 2250 Multifont (ab 1 Million Mark) - insofern ist der Interscan -Slogan "Niedrigpreis-Seitenleser" für den SD 2250 C durchaus keine "Übertreibung". Was man dazu allerdings wissen muß: Bei diesem Gerät handelt es sich um eine reduzierte - sprich abgerüstete - Version des Multifont-Lesers, worauf ja auch die Typenbezeichnung hinweist. Die Lesegeschwindigkeit des Interscan 2250 C beträgt 1000 Zeichen pro Sekunde. In Verbindung mit einer Papierzuführeinheit, die für den entsprechend schnellen "Nachschub" sorgt, kann in praxi eine Leseleistung von 1500 DIN-A4-Seiten pro Stunde bei 30 Zeilen Ó 80 Anschläge je Seite erreicht werden. Zum Vergleich: Der

"große Bruder" kommt auf eine Leseleistung von 2400 DIN-A4-Seiten pro Stunde. Weitere Kenndaten: Herzstück des neuen Interscan-Lesers ist ein 8 K (12 Bit-Worte)-Minicomputer zur Steuerung des Lesevorganges und Aufbereitung der Daten für die Ausgabe auf Magnetband - es handelt sich dabei um eine PDP-8 von Digital Equipment. Gelesen werden neben OCR-B- und OCR-A-Schrift auch Handschrift, Ziffern mit Sonderzeichen. Die Zahl der Zeichensätze (Fonts) ist gegenüber dem 2250-Multifont-Modell allerdings begrenzt.

Wie bei diesem steht jedoch neben dem serienmäßigen Online-Korrektur-Verfahren eine Offline-Prozedur zur Verfügung: An bis zu fünf Bildschirmen kann gleichzeitig korrigiert werden, ohne daß der Lesevorgang unterbrochen werden muß. de

Informationen: Interscan GmbH, 6082 Mörfelden, Dreieichstraße 10.