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Niedersächsische Beamte surfen gern mal privat

04.03.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der in Hildesheim ansässige Landesrechnungshof des Landes Niedersachsen hat in einer Studie 33 Millionen Internet-Zugriffe von 20.000 Beamten innerhalb von zehn Tagen untersucht. Der noch unveröffentlichte Bericht fördert laut "Spiegel online" Ärgerliches, aber wenig Überraschendes zutage: 44 Prozent der Zugriffe hatten mit der Arbeit der Beschäftigten nichts zu tun. Besonders beliebt waren mit sieben Prozent Online-Shops und -Auktionen. Platz zwei belegen demnach Lifestyle-Seiten mit Reise- oder Modetipps, bereits auf dem dritten Rang liegen Erotikangebote. Während des Untersuchungszeitraums wurden rund 300.000 Erotikseiten augerufen - 15 pro Internet-Arbeitsplatz.

Rechnet man die Ergebnisse der Untersuchung hoch, dann gehen dem Land Niedersachsen pro Jahr durch privates Surfen am Arbeitsplatz 753.000 Arbeitsstunden verloren. 511 statistische Beamte fallen dadurch komplett für die eigentliche Tätigkeit aus. Der Rechnungshof hat dem Bericht zufolge Ministerpräsident Gabriel um Aufklärung gebeten, wie der entstandene "erhebliche Schaden" behoben werden könne. Außerdem regte die Finanzkontrolle einen weiteren Stellenabbau in den Behörden an. Der Arbeitsdruck dort sei offenbar nicht so hoch wie häufig von Dienststellenleitern oder Arbeitnehmervertretern behauptet. (tc)