Nicht nur der Umsatz zählt

23.06.2005
Fast alle Serviceanbieter haben im ersten Quartal ihren Umsatz gesteigert. Bei der Profitabilität herrschen allerdings große Unterschiede.

Das Geschäft mit IT-Dienstleistungen floriert. Von den insgesamt 15 Anbietern, deren Geschäftsergebnisse die US-amerikanische Beratungsfirma Kennedy Information verglichen hat, konnten 13 ihre Einnahmen im ersten Quartal 2005 gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres steigern. Nur EDS und Unisys mussten einen Umsatzrückgang hinnehmen.

Aussagekräftiger für das Kerngeschäft ist nach Ansicht der Experten allerdings, wie profitabel das Wachstum ist. Wenn das operative Ergebnis eines Unternehmens nicht mindestens so schnell wächst wie die Ein- nahmen, geht die operative Marge zurück. Unter diesem Gesichtspunkt sehen die Resultate nicht ganz so rosig aus: Nur bei sieben der 13 Firmen, die im ersten Quartal ein Umsatzplus verzeichneten - Accenture, ACS, Ciber, CACI International, Infosys, Perot Systems und Wipro - stieg das operative Ergebnis schneller als der Umsatz, wo- bei Ciber und CACI in erster Linie durch Zukäufe gewachsen sind.

Beeindruckt zeigen sich die Analysten vor allem von Infosys und Wipro. Die beiden indischen IT-Dienstleister konnten in den ersten Monaten des Jahres speziell in den Bereichen Applikationsentwicklung und Wartungsservices mehrere Großunternehmen als Neukunden gewinnen und durch die verstärkte Auslastung ihrer Kapazitäten die Profitabilität enorm steigern. Dieser Zuwachs ist nach Ansicht der Experten umso bemerkenswerter, als der Subkontinent im Zuge der voranschreitenden Globalisierung und steigender Löhne als Offshore-Standort zunehmend an Attraktivität verliert - vor allem im Vergleich mit Ländern wie China.

Bei IBM ging der operative Gewinn dagegen zurück. Während das Unternehmen im vierten Quartal 2004 noch einen Zuwachs um 24,8 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum verzeichnete, fiel das operative Ergebnis im ersten Quartal 2005 um 3,4 Prozent niedriger aus als vor einem Jahr. Vor allem das schwache Geschäft in Japan und Westeuropa sowie weniger kurzfristige Verträge machten dem Serviceriesen in den ers- ten Monaten des Jahres zu schaffen. (sp)