Near Field Communications

NFC bis 2014 in jedem fünften Smartphone

15.04.2011
Von pte pte
Der Kontaktlos-Technologie NFC (Near Field Communications) für mobiles Bezahlen wird in den kommenden Jahren der Durchbruch auf Smartphones gelingen, so das Analystenhaus Juniper Research.

Dem Bericht "NFC Retail Marketing & Mobile Payments" von Juniper zufolge wird 2014 bereits jedes fünfte Gerät weltweit die Technologie unterstützen, also fast 300 Millionen Stück. Zunächst wird das Wachstum durch Vorreiterländer wie Frankreich getrieben, in denen spätestens 2012 Mobilfunker passende Dienste starten. "Noch gibt es gewisse Hürden wie das Geschäftsmodell von NFC-Rollouts", meint Juniper-Analyst Howard Wilcox im Gespräch mit pressetext. Dennoch wird die Technologie gerade in Westeuropa und Nordamerika bald größere Verbreitung finden.

"Betreiber in Frankreich rechnen damit, dieses Jahr eine Million NFC-Geräte zu verkaufen", sagt Wilcox. Das Land ist auch ein NFC-Vorreiter, in dem die Regierung stark hinter dem Ausbau entsprechender Infrastrukturen steht. Zudem hat der französische Mobilfunkriese Orange sich als einer der ersten Betreiber stark zu der Technologie bekannt. Der Konzern hat Ende 2010 bereits angekündigt, dieses Jahr auch mit den meisten seiner europäischen Tochtergesellschaften NFC-Dienste anbieten zu wollen.

Juniper Research erwartet, dass NFC-fähige Smartphones, mobiles Zahlen sowie damit verbundene Marketing-Tools wie Coupons gerade in westlichen Staaten innerhalb der nächsten drei Jahre größere Verbreitung finden. Der Anteil an NFC-Geräten wird dort 2014 signifikant über dem globalen Schnitt von 20 Prozent liegen, so Wilcox. Allein in Nordamerika wird demnach die Hälfte der 300 Millionen NFC-Geräte im Einsatz sein. Der zweitwichtigsten Markt für Smartphones mit der Kontaktlos-Technologie ist Westeuropa.

Dennoch gibt es gewisse Hürden für den breiteren Einsatz der Technologie. Wilcox verweist im aktuellen Bericht "NFC Retail Marketing & Mobile Payments" darauf, dass die Umsetzung eines Bezahldienstes ein breites Spektrum an Organisationen von Banken über Mobilfunker und öffentliche Verkehrsbetriebe bis hin zum Handel berücksichtigen muss. Daher ist die Service-Komplexität eine wesentliche Herausforderung. Juniper erwartet zudem, dass Smartphone-Hersteller NFC-Chips erst dann in größerem Ausmaß in ihre Geräte verbauen, wenn die Services wirklich angelaufen sind.

Bisher sieht es daher danach aus, dass 2011 global noch relativ wenige NFC-Geräte auf den Markt kommen, betont Wilcox. Das könnte sich aber theoretisch schnell ändern. Immerhin unterstützt Android seit Version 2.3 die Technologie, und in Samsungs "Gingerbread"-Referenzmodell Nexus S ist ein entsprechender Chip verbaut. Sofern nun wichtige Gerätehersteller schneller als erwartet auf den NFC-Zug aufspringen, wäre die Technologie 2014 wohl in deutlich mehr als jedem fünften Smartphone zu finden sein. (pte)