Test

Nexoc Osiris E705 II

10.10.2007
Von 
Thomas Rau ist stellvertretender Chefredakteur PC-WELT Print bei IT-Media. 
Die optimale Spiele-Leistung fürs Notebook verspricht das Nexoc Osiris E705 II. Der Laptop nutzt den derzeit schnellsten mobilen Grafikchip, den Nvidia Geforce 8700M GT.

Geschwindigkeit: Das Nexoc Osiris E705 II geht richtig ab – im PC Mark 05 war es das schnellste Notebook, das wir jemals im Testlabor hatten. Bei Office- und Multimedia-Anwendungen, die wir mit dem Sysmark 2007 testen, lag es knapp hinter dem Zepto Znote 6625WD, das eine etwas schnellere Festplatte besitzt. Aber fürs Office ist das Osiris E705 II auch nicht gemacht: Es geht um Spiele-Power – und davon besitzt das Notebook eine ganze Menge. In älteren Spielen wie Far Cry lässt sich selbst in der sehr hohen Maximalauflösung von 1920 x 1200 noch mit vierfacher Kantenglättung spielen (36 Bilder/Sekunde). Will man alle Regler aufdrehen (achtfache Kantenglättung, 16fach anisotropische Filterung), muss man auf 1280 x 800 zurückgehen. Ohne Kanteglättung reicht es in der Maximalauflösung auch für F.E.A.R. (39 Bilder/Sekunde), mit Kantenglättung läuft der Grusel-Shooter erst bei 1400 x 1050 Bildpunkten flüssig (32 Bilder/Sekunde). Nur bei „Company of Heroes“ muss der Geforce 8700M GT die Waffen strecken: Mit hohen Qualitätseinstellungen und Direct-X-9-Effekten erreichte das Nexoc Osiris E705 II erst bei 1280 x 800 Pixel flüssige Bildraten (43 Bilder/Sekunde). Und für den versprochenen Direct-X-10-Genuss reicht es bei weitem nicht: Selbst bei 1024 x 768 Bildpunkten und mittlerer Qualität bringt der Geforce 8700M GT nur magere 23 Bilder/Sekunde – selbst der schnellste mobile DX10-Grafikchip ist in der Praxis also DX10-untauglich!

Ausstattung: Das Nexoc Osiris E705 II ist als Desktop-Ersatz gedacht und dementsprechend üppig ausgestattet – vor allem mit Schnittstellen. Am Gehäuse finden sich unter anderem ein DVI-I-Ausgang (ein Adapter für den Anschluss eines VGA-Monitors liegt bei), ein serieller Port, ein digitaler und drei analoge Audioanschlüsse sowie eine Anschlussmöglichkeit für eine TV-Antenne – die entsprechende interne TV-Karte lässt sich nachrüsten. Beim Arbeitsspeicher will Nexoc etwas zu viel des Guten: Denn die installierte 32-Bit-Version von Vista Home Premium erkennt nur rund 3 GB der installierten 4 GB RAM.

Ergonomie: Das spiegelnde 17-Zoll-Display mit der Full-HD-Auflösung von 1920 x 1200 bot ausreichend schnelle Schaltzeiten, war aber relativ leuchtschwach. Gute Werte ermittelten wir dagegen für Kontrast und Blickwinkel, die Farben waren leicht rotstichig und übertrieben leuchtend. Die Lüfter im Nexoc Osiris E705 II drehten unter Last deutlich hörbar auf, nervten aber auch in Ruhephasen des Notebooks öfters mit einem kurzzeitigen Aufheulen.

Mobilität: Erwartungsgemäß liegt hier nicht die Stärke des Osiris E705 II. Im Akkubetrieb lief es nur knapp über zwei Stunden, obwohl Nexoc den Prozessor standardmäßig bremst. Das Gewicht des Notebooks beträgt 4,12 Kilogramm, das Netzteil wiegt knapp ein Kilogramm.

Verarbeitung: Im Gegensatz zu anderen Spiele-Notebooks wirkt das Design des Nexoc Osiris E705 II zurückhaltend – nur eine orangefarbene Seitenleiste fällt am Gehäuse auf. Links knarzte das Gehäuse beim Anheben leicht, wirkt aber ansonsten solide verarbeitet.

Handhabung: Wenn man das Nexoc Osiris E705 II als PC-Ersatz nutzen will, sollte man zusätzlich in eine Tastatur und eine Maus investieren. Denn das Schreibbrett gibt beim Tippen besonders auf der linken Seite sehr deutlich nach und das griffige Touchpad-Feld bremst den Finger.

Fazit: Mission Geschwindigkeit erfüllt – das Nexoc Osiris E705 II bietet üppige 3D-Leistung und Ausstattung. Doch selbst für diesen Preis gibt es kein ausreichendes DX10-Tempo.