MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Geht es nach dem Willen eines Investors von Worldcom wird nach dem ehemaligen HP-President Michael Capellas (Computerwoche online berichtete) bald auch Rudolph Giuliani, der Ex-Bürgermeister von New York, in die Führungsetage der insolventen US-Carriers einziehen. Grund für die Spekulation: Der 41-jährige David Matlin, ein Freund von Giuliani plant, über seinen Fonds mindestens ein Drittel aller Schuldverschreibungen des Unternehmens zu kaufen, berichtet das "Wall Street Journal". Gelingt es ihm, Hauptgläubiger des TK-Konzerns zu werden, kann Matlin seinen Einfluss geltend machen und Giuliani als Kandidaten für das Amt des Verwaltungsratsvorsitzenden vorschlagen. Der Anleihe-Experte soll bereits begonnen haben, den Konkursrichter von Worldcom zu bedrängen, hieß es.

Mit dem früheren New Yorker Bürgermeister, der sich vor allem durch seine Zivilcourage nach den Anschlägen vom 11.September einen Namen machte, habe sich Matlin bereits abgesprochen, berichtet die Wirtschaftszeitung. Insidern zufolge sieht Giuliani in Worldcom einen ungeschliffenen Diamant, ähnlich wie New York vor seinem Amtsantritt. Dass der Ex-Bürgermeister hart durchgreifen kann, hat er bereits bei der Verbrechensbekämpfung in der Metropole bewiesen.

Auch Capellas scheint mit einem Einstieg des Ex-Politikers einverstanden zu sein. Da der neue Worldcom-Chef bei dem TK-Konzern CEO, President und Chairman in Personalunion ist, bahnen sich jedoch Besetzungsprobleme an. (mb)