Mehr Möglichkeiten

Neun neue Tipps für macOS Sierra

13.03.2017
Von 
Thomas Joos ist freiberuflicher IT-Consultant und seit 20 Jahren in der IT tätig. Er schreibt praxisnahe Fachbücher und veröffentlicht in zahlreichen IT-Publikationen wie TecChannel.de und PC Welt.
Ab Version 10.12.4 bietet macOS Sierra noch mehr Möglichkeiten, die Oberfläche für angenehmes Arbeiten anzupassen. Dazu integriert Apple in die neue Version die Night-Shift-Funktion, die bereits aus iOS ab Version 9.3 bekannt ist. Unsere Tipps und Kniffe für einen besseren Mac.

1. Night Shift auf dem Mac aktivieren: From Dusk til Dawn

Night Shift will durch eine Anpassung der Lichtfarbe nach Sonnenuntergang ein angenehmeres Leseerlebnis bietet. Der von iOS 9.3 bekannte Blaulichtfilter, der kurzwelliges und damit energiereiches Licht ausblendet, ist seit iOS 9.3 seit Frühjahr 2016 auf iPhone und iPad in Betrieb. Night Shift ist die wesentliche Neuerung von macOS 10.12.4, das gerade als Public Beta vorliegt.

Um Night Shift in macOS 10.12.4 zu aktivieren, rufen Sie die Systemeinstellungen auf und klicken auf "Monitore > Night Shift". Hier können Sie einen Zeitplan für den augenschonenden Anzeigemodus wählen, idealerweise von Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang. Außerdem lässt sich hier auch die Farbtemperatur einstellen, von "kälter" bis "wärmer".

Night Shift erlaubt ab macOS 10.12.4 eine Augen schonende Anzeige des Bildschirms.
Night Shift erlaubt ab macOS 10.12.4 eine Augen schonende Anzeige des Bildschirms.

Diese Funktion, können Sie auch über den Benachrichtigungsbereich wieder ausschalten.

2. Ältere Sounddateien nutzen

Neue Versionen von macOS bringen meist auch neue Sounds mit sich. Doch nicht alle Anwender wollen sich von alten Klängen trennen. Apple hat die Sounddateien auch nicht aus macOS entfernt, sondern nur in den Tiefen des Systems versteckt. Rufen Sie im Finder über "Gehe zu > Gehe zu Ordner " den Ordner "/System/Library/Components/CoreAudio.component/Contents/SharedSupport/SystemSounds/telephony/" auf, öffnet sich ein neues Verzeichnis mit älteren Sounddateien.

Auch ältere Telefonie-Sounds sind in macOS weiterhin verfügbar.
Auch ältere Telefonie-Sounds sind in macOS weiterhin verfügbar.

3. Probleme mit iMovie 10.x beheben

Stürzt iMovie regelmäßig ab, sollten Sie im Finder in das Verzeichnis "Library/Containers/" des Benutzerverzeichnisses wechseln. Hier finden Sie den Ordner "com.apple.iMovieApp". Verschieben Sie den Ordner in den Papierkorb, iMovie sollte dann wieder funktionieren.

4. PDF-Formulare auf dem Mac unterschreiben

Arbeiten Sie mit einem Mac, können Sie Formulare auf PDF-Dateien auch ohne das Ausdrucken des Dokumentes unterschreiben. Dazu benötigen Sie die Kamera auf dem Gerät, oder Sie verwenden das Trackpad. Öffnen Sie die PDF-Datei mit dem Programm Vorschau. Rufen Sie dann " Werkzeuge\Anmerken\Signatur\Unterschriften" verwalten auf. Sie können jetzt die Unterschrift hinterlegen. Aktivieren Sie die Funktion "Kamera", können Sie die Unterschrift auf einem kleinen Zettel vor die Kamera halten und so abspeichern. Sobald Sie die Unterschrift gespeichert haben, steht diese in den Werkzeugen von Vorschau zur Verfügung. Die Unterschrift wird über iCloud zu Ihren anderen Rechnern synchronisiert.

5. Sonderzeichen schneller einfügen

Verwenden Sie in Texten häufig Sonderzeichen, können Sie dazu die Alt-Taste gedrückt halten, um zum Beispiel "ç" zu tippen. Allerdings lassen sich dadurch nicht alle Sonderzeichen aller Buchstaben erstellen. Halten Sie einen Buchstaben auf der Tastatur etwas länger gedrückt, erscheint ein Auswahlfenster mit verschiedenen Abwandlungen des Buchstabens. Das funktioniert auch in Apps von Drittherstellern, zum Beispiel Microsoft Word.

Noch exotischere Sonderzeichen erreichen Sie über die Tastatur und Emoji-Übersichten, die Sie in den Systemeinstellungen über Tastatur und der Auswahl von "Tastatur- und Emoji-Übersichten in der Menüleiste anzeigen" einblenden lassen. Anschließend steht sehen Sie in der Menüleiste am oberen Rand ein neues Icon, das beim Einfügen von Sonderzeichen hilft.

macOS bietet verschiedene Wege, um Sonderzeichen einzublenden
macOS bietet verschiedene Wege, um Sonderzeichen einzublenden

6. Geheimnisse der Installer lüften

Soll man das neue Programm nun installieren oder lieber doch nicht? Besonders bei Tools, die tief ins System eingreifen, sollte man besser wissen, welche Dateien der Installer auf die Festplatte kopiert und vor allem: wohin. Viele Installter bieten keine Option zur Deinstallation an, und will man die Software später wieder loswerden, ist es meist unmöglich, die Dateien wiederzufinden, um sie von Hand zu löschen.

Ein Trick hilft hier: Starten Sie das Installationspaket und drücken Sie dann die Tastenkombination Befehl-I. Der Installer öffnet nun ein weiteres Fenster und gibt sämtliche Dateien mit ihren Installationspfaden in einer Liste aus. Hier sieht man auf einen Blick, in welche Systempfade das Programm Dateien ablegen wird. Es gibt sogar ein Suchfeld, mit dem man die Liste nach bestimmten Einträgen durchsuchen kann. Heben Sie die Installationspakete auf, dann können Sie vor einer eventuellen Deinstallation schnell nachsehen, welche Dateien Sie entfernen müssen.

7. Mehr Platz in der Menüleiste durch Einblenden der analogen Uhr

Viele Apps und Systemfunktionen blenden Statusmenüs auf der rechten Seite der Menüleiste eine. Die älteste Anzeige dieser Art ist die Uhrzeit. Um in der Menüleiste Platz zu sparen und trotzdem schnellen Zugriff auf Datum und Uhrzeit zu haben, schalten Sie diese über das zugehörige Menü oder die Systemeinstellung "Datum & Uhrzeit" bei "Uhr" auf "Analog" um. Sie sehen dann anstelle der normalen Zeitangabe eine kleines Ziffernblatt als Icon, das ebenfalls noch die Zeit angibt. Wollen Sie es genau wissen, öffnen Sie das Menü. Dort finden Sie gleich als ersten Eintrag die komplette Angabe mit Wochentag, Datum und Zeit.

8. Ausführliche Bildinformationen anzeigen

Vorschau öffnet viele Bildformate, darunter auch die Raw-Formate vieler Digitalkameras. Für diese greift das Programm auf die gleiche Digital-Raw-Systemkomponente zu wie Aperture, iPhoto und Fotos für macOS. So kann man sich mit Vorschau schnell wichtige Infos zu vielen Bildern anzeigen lassen, ohne sie zuvor in eine Bildverwaltung zu importieren. Dazu öffnet man entweder über das Menü "Werkzeuge" oder mit "Befehlstaste-I" das Informationsfenster, klickt dort auf das linke Symbol in der Symbolleiste und bekommt nun die grundlegenden Infos wie Dateiart, Bildgröße und Bildauflösung angezeigt. Wesentlich mehr Informationen listet Vorschau auf, wenn man auf das zweite Symbol mit dem "I" klickt und "EXIF" auswählt. Hier sind alle verfügbaren Angaben zum jeweiligen Bild zu finden, angefangen vom Aufnahmezeitpunkt über die Belichtungszeit und die Blende bis hin zur Brennweite und den ISO-Einstellungen. Die Anzahl der Einträge ist abhängig von der Kamera, mit der man die Bilder aufgenommen hat, sowie vom Dateiformat.

9. Mehr Formate beim Bildexport anzeigen lassen

Mit der Alt-Taste zeigt die Bilder-Vorschau mehr Formate zum Exportieren an.
Mit der Alt-Taste zeigt die Bilder-Vorschau mehr Formate zum Exportieren an.

Exportiert man Bilder in Vorschau, um sie in einem anderen Format zu speichern, zeigt das Programm standardmäßig nur sechs Bildformate im Aufklappmenü "Format" an. Das sind zwar diejenigen, die am häufigsten benötigt werden wie JPEG, PNG und TIFF, mit einem kleinen Trick stehen aber noch mehr Formate zur Auswahl, darunter das Photoshop-Format und GIF. Um die übrigen Varianten anzuzeigen, hält man die Wahltaste gedrückt und öffnet erst anschließend das Aufklappmenü "Format". Hat man mehrere Bilder in Vorschau geöffnet, lassen sie sich auch gemeinsam in ein anderes Format konvertieren. Dazu blendet man entweder die Miniaturen ein oder wechselt in die Kontaktbogenansicht und markiert alle Bilder mit "Befehlstaste-A". Ruft man nun den Exportdialog auf, werden alle zuvor markierten Bilder auf einen Rutsch in das ausgewählte Format umgewandelt.(Macwelt)