Alkohol hat manchmal seine Tücken

Neulich in ... Paris

09.09.2010
Ein Jahr lang dauerte unser Projekt bei Alcatel in Paris, in dem es unter anderem darum ging, Prozesse vollständig auf eine modellgetriebene Entwicklung umzustellen. Gleich unsere erste Sitzung bot eine Überraschung.

Um zehn Uhr ging es los mit dem üblichen Vorgeplänkel, eine Stunde später folgte die erste Arbeitsrunde, und nach nochmals einer guten Stunde fand das Mittagessen statt. So wie es in Bayern nicht unüblich ist, mittags ein Bier zu trinken, gehört es in Frankreich dazu, ein Gläschen Wein zu bestellen - auch am normalen Arbeitstag.

Die Nicht-Franzosen aus dem Team waren richtig begeistert über die Einrichtung, den ausgezeichneten Service, das Essen und die Getränke in der Kantine. Der Projektleiter aus der Stabsstelle des CTO bestellte den Wein. Alle Teilnehmer - zumindest nach meinem Eindruck - begnügten sich mit einem Glas. Dem Projektleiter allerdings schmeckte der Wein recht gut, und es blieb nicht bei einem Glas. Zunächst merkte man ihm auch nichts an.

Nach dem Kaffee ging es dann wieder in den Besprechungsraum. Nun wurde der Projektleiter recht ruhig. Nach einer Weile stand er einfach auf und sagte in einem leicht säuselnden Ton: "Es tut mir leid, ich muss die Besprechung hier abbrechen und vertagen. Ich hätte heute Morgen auf meine Frau hören und was essen sollen. Der Wein vom Mittag hat mir zugesetzt. Ich muss gehen", und er ging.

Der Rausch des Projektleiters hatte auch was Gutes: So hatte ich Zeit, mir ein wenig Paris anzusehen. Und zur Ehrenrettung des Projektleiters sei gesagt, dass er all die weiteren Sitzungen souverän leitete.

Frank Knobloch, Geschäftsführer der Echtzeit-Sport-Community www.sportics.net

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