Probleme gibt es nicht

Neulich in …einer deutsch-amerikanischen Sitzung

27.04.2011
Von Richard Doll
Besprechungen mit Amerikanern können so locker und entspannt sein, wenn man zwei Grundregeln nicht vergisst.
Selbst in einem deutsch-amerikanischen Meeting muss man ein paar Dinge beachten, um sich auf eine Richtung einigen zu können.
Selbst in einem deutsch-amerikanischen Meeting muss man ein paar Dinge beachten, um sich auf eine Richtung einigen zu können.
Foto: Fotolia, MH

Es ist immer wieder interessant zu beobachten, wie unterschiedlich Sitzungskulturen in den verschiedenen Ländern sind. Und obwohl ich nun schon seit über zehn Jahren in deutschen und amerikanischen Unternehmen gearbeitet habe, merke ich, dass es immer wieder die gleichen Fallen sind, in die einige Kollegen hineintappen, wie ich unlängst in einem Meeting feststellen musste. Vor allem zwei Punkten vergessen deutsche Kollegen, obwohl sie bestimmt zum Standardrepertoire eines jeden interkulturellen Trainings gehören:

1. Der Small Talk vor einer Sitzung, den die Amerikaner im Übrigen gut beherrschen, hat mit dem Verlauf einer Verhandlung wenig zu tun. Viele Deutsche sind überrascht, wie schnell Amerikaner von einem unverbindlichen, sympathischen Plauderton auf harte Diskussionen umschalten können. Man sollte sich also durch das Anreden mit Vornamen und das vertrauliche Vorgeplänkel nicht blenden lassen.

2. Die Stimmung kann sofort kippen, wenn der deutsche Ingenieur beginnt, etwa die Probleme eines Systems zu schildern. So richtig das Vorgehen hierzulande auch sein mag, den Sachverhalt beim Namen zu nennen, so falsch ist es, dies in Anwesenheit von amerikanischen Kollegen zu tun. In den USA gibt es nur gute Lösungen, und das Ziel muss sein, eine noch bessere zu finden. Wenn es dann mal doch Schwierigkeiten geben sollte, dann sind es Herausforderungen, die es zu meistern gilt - aber nie Probleme.

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