Bewerbung einmal anders

Neulich ....bei Microsoft

22.02.2013
Von 
Hans Königes war bis Dezember 2023 Ressortleiter Jobs & Karriere und damit zuständig für alle Themen rund um Arbeitsmarkt, Jobs, Berufe, Gehälter, Personalmanagement, Recruiting sowie Social Media im Berufsleben.
Es gibt mittlerweile tonnenweise Material - gedruckt und online - zum Thema Bewerbung, was man alles falsch machen kann und wie es besser wäre. Umso interessanter werden Geschichten, in denen der Traumjob abseits der ausgetretenen Pfade gefunden wird. Nach dem Motto: Kreativer Kandidat trifft aufgeschlossenes Unternehmen. Unlängst berichtete die Jobplattform arbeits-abc.de von so einem ungewöhnlichen Fall.
Designideen zu Microsoft-Produkten von Andrew Kim (www.MinimallyMinimal.com)
Designideen zu Microsoft-Produkten von Andrew Kim (www.MinimallyMinimal.com)
Foto: Microsoft

Der 21-jährige Südkoreaner Andrew Kim veröffentlichte seine Designstudie "The Next Microsoft", in der er indirekt das angestaubte Image des Softwareriesen kritisierte. Er entwarf ein neues Logo und machte sich auch Gedanken darüber, wie sich die Produkte eleganter und moderner präsentieren ließen (alles zu sehen unter MinimallyMinimal.com).

Oft genug stoßen Designstudien dieser Art vor allem in den Chefetagen auf Skepsis, sie werden für nicht umsetzbar erklärt. Microsoft reagierte aber nicht verschnupft oder verärgert. Im Gegenteil: Andrew Kim darf im Sommer, wenn er sein letztes Studiensemester beendet hat, bei Microsoft in der Zentrale in Redmond arbeiten. Redmond musste sich sogar beeilen: Inzwischen waren auch andere Firmen auf Kims sehenswerte Arbeiten aufmerksam geworden. Sie hätten ihn ebenfalls gerne genommen.

Kim entschied sich dennoch für den Softwarekonzern im Staate Washington. Dort soll er für die Xbox-Sparte arbeiten. Die Lehre aus der Geschichte: Andrew Kim hat nicht einfach auf gut Glück eine Bewerbung an Microsoft geschickt, sondern mit seiner Studie und seinem "viralen" Bewerbungsweg bewiesen, was er so draufhat. Das Unternehmen hat den Ball aufgenommen und so einen vermutlich engagierten und kreativen Mitarbeiter gewonnen.