Neue Lösung soll Geotagging zum Massenphänomen machen

Neues Verfahren verbindet Fotos mit GPS-Daten

04.02.2008
Von pte pte
Das US-Unternehmen Geotate hat ein günstiges und vor allem schnelles Geotagging-System vorgestellt. Die Lösung soll die Verbreitung von GPS-Funktionen in Kameras vorantreiben.

Per Geotagging können Kameraaufnahmen automatisch mit GPS-Koordinaten versehen werden. User verwenden die Funktion gerne, wenn die Fotos auf Onlineportale hochgeladen werden. Somit ist der Ort der Aufnahmen exakt vermerkt und kann beispielsweise via Google Earth aufgerufen werden. "Fotos werden markiert, indem die GPS-Koordinaten in die EXIFF-Daten des Bildes eingetragen werden", erläutert Karl Maloszek vom Berliner Unternehmen Simple Software. Maloczek vertreibt mit "Panorado Flyer" ein Programm, mit dem die Koordinaten zum Bild hinzugefügt werden können, indem der Aufnahmestandort in Google Earth markiert wird. Umgekehrt kann zum verlinkten Ort "geflogen" werden, so Maloszek. Neben Hobbyfotografen können die Ortsangaben jedoch auch von gewerblichen Nutzern verwendet werden. "Beispielsweise kann bei Dokumentaraufnahmen der Ort mithilfe der GPS-Koordinaten einfach zu den Bilddaten hinzugefügt und gespeichert werden", so Maloszek im Gespräch mit pressetext. Kameras, die automatische Geotags zum Bild hinzufügen, sind jedoch am Markt noch selten.

Ein Problem bei der GPS-Integration in die Kamera ist, dass die Lokalisierung per GPS einige Zeit in Anspruch nimmt. Zudem dauert die korrekte Verarbeitung der Daten. Bei Schnappschüssen eignet sich die herkömmliche Ortsbestimmung per Satellit also nicht. Geotate speichert die GPS-Koordinaten in zwei Schritten. Bei der Aufnahme werden lediglich einige wenige GPS-Rohdaten in die EXIFF-Daten geschrieben. Mithilfe der Geotate-Software können diese schließlich am Rechner in eindeutige Koordinaten umgewandelt werden. Hierfür greift das Programm auf einen Server zu, der die Positionen der Satelliten gespeichert hat. Über die Zeitangabe bestimmt das System deren Stellung zum Zeitpunkt der Aufnahme und errechnet den Standort des Fotografen.

Das Geotate-Modul ist etwa sieben Millimeter groß und soll von Kameraherstellern künftig im ihre Geräte integriert werden. Das Produkt steht laut Geotate noch im Laufe des ersten Quartals 2008 zur Verfügung und soll schließlich die Geotagging-Funktion einer breiten Masse an Hobbyfotografen zugänglich machen. In den kommenden zwei Jahren sollen laut Geotate-CEO Hans Streng rund vier Millionen Kameras mit der GPS-Funktion ausgestattet sein. (pte)