Nixdorf-Computer:

Neues Terminalsystem

13.11.1974

Im Januar 1975 wird die Nixdorf Computer AG ein "Neues Terminal System" - so der derzeitige Arbeitstitel - vorstellen, das wie Heinz Nixdorf in einem CW-lnterview (Seite 8), erklärte, 200 000mal verkauft werden soll.

Die Firmenplanung sieht vor, daß das neue Produkt künftig etwa 30 Prozent des Nixdorf Gesamtumsatzes einspielen soll, - damit dürfte es sich um die lang erwartete Alternative zum Bestseller-Modell 820 handeln. Zunächst jedoch soll die Paderborner Neuentwicklung als Banken-Terminal-System vorgestellt werden. Danach wird sich das Marketing auf den Point of Sales Terminal Markt richten, - als Sammel- und DFÜ-Stationen für Großmärkte, Supermärkte und Warenhäuser.

Diese Verkaufsstrategie wird jedoch nicht verhindern, daß Anwender das in kompakter neuester Technologie ausgestattete System auch als leistungsfähige Stand-Alone-Anlage erkennen. Technische Merkmale: Mikrominiaturisierte Large Scale Integration (LSI)-Bausteine, die computerunterstützt in Paderborn entwikkelt wurden und nach dort erstellten NC-Magnetband-Output in ausländischen Halbleiterfabriken gefertigt werden. Die Packungsdichte beträgt 4600 Transistorfunktionen in N-Kanal-Technik auf 4,6 x 4,3 mm.

Das neue System wird es in Ausbaustufen bis 64 K geben, mit Anschluß für bis zu t6 Terminals. Neuartig sind: Plasma Displays mit Gasgemischleuchtanzeige und ein Nadeldrucker mit 165 Zeichen/Sekunde. Als Peripherie anschließbar ist das gesamte derzeitige Nixdorf-Programm; insbesondere ist Anschluß von Floppy Disks bzw. Magnetplatten vorgesehen.

Der Preis für das neue Nixdorf-System soll bei vergleichbarer Peripherieausstattung dem der 820 Modelle bei etwa 10fachem CPU-Troughput und wesentlich leistungsfähigeren Systemkomponenten entsprechen.

Die ersten Einheiten, die sich im typischen Nixdorf-Design äußerlich kaum von den derzeitigen Systemen unterscheiden, stehen nicht nur im streng verschlossenen Paderborner Demo-Raum, sondern auch bereits als Nullserie in den Fabrikhallen.