Kommunikations-Kooperation Hagenuk Loewe:

Neuer Harkt: DV und TV ins Btx-Terminal integriert

16.11.1984

FRANKFURT (bi) - Einen Arbeitsplatz für "Bildschirmtext" mit Textverarbeitung, verbesserten Editierfunktionen. Bulk-tauglich etc. aus eigener Entwicklung im Preissegment um die 9000 Mark und ein Btx-Telefon mit alphanumerischer Tastatur aus gemeinsamer Entwicklung (noch im Projektstadium) stellten die beiden neuen Kommunikations-Partner Loewe und Hagenuk in Frankfurt vor. Neben gemeinsamer Produktentwicklung will man auch im Vertrieb kooperieren. Sehr sicher gaben sich die beiden im Hinblick auf eine "neue Philosophie der Bundespost": Der Telefon-Hauptanschluß werde auch für multifunktionale Endgeräte freigegeben. Autorisierter Liefertermin für das Btx-Telefon: nach der Hannover-Messe.

Die neue "Btx-Arbeitsstation" enthält folgende Funktionen: Textverarbeitung, EDV-Datenmonitor und Btx-Editierplatz sowie Eingabestation. Mit dieser Konzeption erwarten sich die Kronacher auch einen Markt bei kleineren Unternehmen und Selbständigen, also zum Beispiel in Rechtsanwaltskanzleien etc. Der BBT 1214 stellt einen speziellen Editor zur Verfügung, er ermöglicht Text einfügen, kopieren, verschieben und löschen. Ein Überlaufspeicher soll verhindern, daß Textteile verloren gehen. Komplette Grafiken können künftig auch bei Loewe an jede Stelle einer Btx-Seite verschoben respektive kopiert werden. Das System erfaßt den benötigten Speicherinhalt neuer Btx-Seiten getrennt nach Aufbau-Code, Attributen, DRCS- und Farbdefinitionen. Eine "Attributsoptimierung" (automatische Löschung überflüssiger Steuerzeichen) beschränkt den Bildinhalt auf das nötigste, was für den schnelleren Bildaufbau wichtig ist. Die DRCS-Farbdefinitionen kann man bestimmten Speicherplätzen zuordnen und getrennt an die Zentrale absenden. Bulk-Updating ist in Verbindung mit einem Loewe-Doppel-Floppy-Laufwerk bereits implementiert.

Das Terminal ist umschaltbar vom Btx-8-Bit-Code auf EDV-Betrieb im 7-Bit-ASCII-Code. Dann wechselt die Darstellung von 40 Zeichen pro Zeile auf 80, wie in der EDV üblich. Für die Anbindung an Mikros stehen serienmäßig zwei schnelle Schnittstellen zur Verfügung: Die Übertragungsgeschwindigkeit beträgt 9600 Baud (parallel und seriell). An Komfort liefert der BBT 1214 automatische Wahlwiederholung, Betriebsstundenzähler, dynamische Speicher für bis zu 30 Seiten.

Leistungsmerkmale des Btx-Telefons werden sein: Datenbankabfragen während eines Telefongesprächs auch aus der hausinternen DV, Wahlwiederholung, Ziel- und Nachwahl, elektronisches Notizbuch, etwa 300 Telefonnummern lassen sich im Speicher ablegen oder Register für Btx-Seiten anlegen, auch können komplette Textseiten abgespeichert werden. Das Gerät kann als Terminkalender dienen, ferner optisch und akustisch erinnern. Ein Drucker könne alle im Terminal angegebenen Daten ausdrucken. Mit der alphanumerischen Tastatur könnten schriftliche Informationen an andere Teilnehmer weitergegeben werden und in begrenztem Umfang auch grafische Seiten (8 Grundfarben) editiert werden. Der Bildschirm ist flimmerfrei (60 Hz).

Die offizielle Markteinführung des Btx-Komfortelefons werde nach der Hannover-Messe gemeinsam vorgenommen, wobei jedes Unternehmen schwerpunktmäßig seine bisherigen Vertriebskanäle nutzen wird: Hagenuk im Systemgeschäft tätige Fernmelde- und EDV-Unternehmen sowie die Deutsche Bundespost, Loewe den Btx-Vertrieb und Bürofachhandel.

Preisvorstellung für den Apparat ist 4000 Mark.

Gleich zu gleich

Mit Loewe, Kronach, und Hagenuk, Kiel, kopieren zwei mittlere Unternehmen annähernd gleicher Größe und Philosophie. So gelten die Kieler als innovative Hersteller im Telefonbereich. Beweis: Das erste schnurlose Telefon deutscher Provenienz. Der Umsatz der Norddeutschen betrug im Geschäftsjahr 1983/84: 209 Millionen bei 1700 Mitarbeitern. Die Kronacher aus dem Zonenrandgebiet konnten mit 252 Millionen 1983 bei 1500 Belegschaftsangehörigen aufwarten. Innovatives Plus der Loewe-Mannschaft: der erste Btx-Decoder (seinerzeit) und eine darauf aufbauende Geräte-Palette.