Neuer Anlauf fuer Client-Server-Projekt Dumrath & Fassnacht und GfP beenden Streit um Downsizing

14.04.1995

MUENCHEN (CW) - Der Hamburger Verlag Dumrath & Fassnacht KG hat die Zusammenarbeit mit der Gesellschaft fuer Projektmanagement (GfP) GmbH nach dem Scheitern eines Downsizing-Projekts im vergangenen Jahr wieder aufgenommen. Als Grund fuer die neuen Geschaeftsbeziehungen werden veraenderte Gesellschaftsbeteiligungen an der GfP genannt, das Verlagshaus ist nun selbst Anteilseigner.

Zum Eklat war es im Herbst vergangenen Jahres gekommen, als bekannt wurde, dass die im Verlagshaus ueber drei Jahre hinweg vorbereitete Migration von BS2000-Anwendungen in eine Client- Server-Umgebung vorerst misslungen war (siehe CW Nr. 35 vom 2. September 1994, Seite 1). Von mehreren Millionen Mark Lehrgeld war die Rede. Das Projekt musste im wesentlichen deshalb unterbrochen werden, weil weder Anwender noch Dienstleister ein detailliertes Pflichtenheft fuer die individuellen Unternehmensablaeufe erstellt hatten.

Da man bei Dumrath & Fassnacht prinzipiell an dem eingeschlagenen Downsizing-Weg in eine Unix- und PC-Welt festhalten wollte, wurden Konsequenzen gezogen: Die Programmierarbeiten sollten kuenftig nicht mehr einem externen Unternehmen ueberlassen werden, sondern inhouse stattfinden. Dienstleister haben dabei lediglich eine beratende Funktion fuer die DV-Mitarbeiter.

Auch die GfP, die nach dem Debakel aus dem Rennen zu sein schien, ist nach grundlegenden Umstrukturierungen neben anderen Serviceanbietern wieder mit an Bord. Die Hamburger Gesellschaft wurde inzwischen von der Bremer VSS Vulkan Software und Systeme GmbH, einer Konzerntochter der Bremer Vulkan Verbund AG, uebernommen, die Geschaeftsfuehrung ausgetauscht. Gleichzeitig hat Dumrath & Fassnacht das Angebot einer Minderheitsbeteiligung von 25 Prozent an der GfP wahrgenommen. In dieser Konstellation wird das DV-Projekt nun neu konzipiert. Darueber hinaus sieht das Verlagshaus mit seinem Engagement an der GfP eine Moeglichkeit zum Know-how-Transfer, sollte es mit der Client-Server-Loesung zu einem vermarktbaren Produkt fuer aehnlich gelagerte Unternehmensprozesse kommen.