Neue Wege zum IT-Job

08.03.2002
Von 
Alexandra Mesmer war bis Juli 2021 Redakteurin der Computerwoche, danach wechselte sie zu dem IT-Dienstleister MaibornWolff, wo sie derzeit als Head of Communications arbeitet.

Im Zuge der allgemeinen Konjunkturkrise und eigenen Auftragsflaute arbeitete so mancher Berater unseriös - zum Schaden der Bewerber. So weiß Karuschkat von Berufskollegen, die die Lebensläufe der Kandidaten sammeln und sie dann in Massenmailings an unzählige Unternehmen schicken, um überhaupt Aufträge zu akquirieren. Dadurch wird der Kandidat gleich mehrmals wie verderbliche Ware angepriesen. Die Folge: Die Personalverantwortlichen in den Unternehmen zweifeln an dessen Qualifikation. Darum empfiehlt Karuschkat, den Personalberater genau zu hinterfragen: "Beschäftigt er sich wirklich mit mir und meinen beruflichen Vorstellungen, oder will er mich nur in eine Stelle pressen, die er gerade zu besetzen hat? Spreche ich direkt mit dem Berater, oder habe ich immer nur Kontakt mit dem Researcher?"

Auch Outplacement-Experte Mühlenhoff sieht Personalberater nicht als die richtige Adresse für Veränderungswillige an: "Wenn jemand seinen Tätigkeitsbereich, etwa vom Rechenzentrum in die Organisation, oder gar die Branche wechseln will, sollte er lieber über Netzwerke operieren und die Fachvorgesetzten in den Unternehmen direkt ansprechen. Die Personalberater können nur helfen, wenn die Qualifikation des Bewerbers genau auf die offene Stelle passt."

Das beste Rezept bleibt, selbst aktiv zu werden und die Jobsuche gut durchdacht anzugehen. Das fängt damit an, sich über die Arbeitgeber der Wunschregion umfassend in Zeitungen, Fachzeitschriften und Internet zu informieren. Unabhängig davon, wie viele Bewerbungen man abschickt, sollte man sich darüber hinaus an jede Einzelne erinnern können. Auch sollten die Kandidaten nach zwei bis drei Wochen telefonisch nachhaken, falls sich das Unternehmen noch nicht gemeldet hat. Selbst während des Vorstellungsgespräches lohnt sich das Nachhaken.

Fred Petersohn zum Beispiel fragte nach jedem Gespräch den Firmenvertreter, welchen Eindruck er beim Gegenüber hinterließ. "Darauf reagierten die meisten positiv und gaben mir auch zu verstehen, wo meine Schwächen liegen", so der heutige Bayer-Mitarbeiter. Mit dem Wissen im Kopf konnte er beim nächsten Vorstellungsgespräch seine Lücken ehrlich beschreiben und zugleich aufzeigen, wie sich diese schließen ließen.