Wird Fiber-to-the-Desktop Realität?

Neue Technik könnte Akzeptanz für Glasfaser erhöhen

03.09.1999
FRAMINGHAM (IDG) - Ein neuer Standard könnte die Vision des Fiber-to-the-Desktop Wirklichkeit werden lassen.

Unternehmen, die von Anfang an auf Glasfaser setzen, können auf lange Sicht enorme Kosten einsparen, denn sie brauchen nicht gleich die gesamte Übertragungsstruktur von Grund auf zu erneuern, wenn ihnen einmal die Bandbreite knapp wird. Statt dessen würde ein Umstieg etwa von Ethernet auf Fast Ethernet oder später zu Gigabit Ethernet ausreichen - die physikalische Ebene müßte nicht angetastet werden.

Im Backbone-Bereich von Unternehmensnetzen hat sich die Glasfaser denn auch längst als das bevorzugte Übertragungsmedium etabliert. Anders sieht es bei der kommunikationstechnischen Verbindung auf Arbeitsgruppenebene aus. Die hohen Kosten des Materials, aber auch Inkompatibilitäten zwischen den Ethernet- und Fast-Ethernet-Spezifikationen für den gläsernen Draht hemmen momentan noch den universellen Einsatz des Materials.

Das liegt unter anderem daran, daß die Standards für 10Base-FL und 100Base-FX verschiedene optische Wellenlängen für die Datenübertragung vorsehen - aus diesem Grund wurden auch keine Verfahren zur Autonegotiation für die beiden optischen Technologien entwickelt. Diese sind etwa für Kombi-Netzwerkkarten erforderlich und erlauben Unternehmen, die zunächst nur Ethernet über Glasfaser nutzen, den sanften Umstieg auf schnellere 100Base-FX-Verfahren und Fast Ethernet.

Der neue Standard 100Base-SX soll genau dieses Problem lösen. Die von Mitgliedern der Telecommunications Industry Association (TIA) vorgeschlagene Spezifikation für dieses Verfahren schreibt die gleiche Wellenlänge wie für 10Base-FL vor (850 Nanometer). Über bestimmte Multimode-Glasfasern sei 100Base-SX in der Lage, Entfernungen von bis zu 300 Metern im Full-Duplex-Modus zu überwinden. Ein weiterer Vorteil: Die Light Emitting Diodes (LEDs) für die vorgeschlagene Technologie entsprechen denen, die auch bei 10Base-FL-Geräten Verwendung finden. Das hilft, die Kosten niedrig zu halten.

Mehr als 25 Hersteller, darunter Allied Telesyn, 3M/Volition und Lucent Technologies, haben sich zusammengetan, um der Technologie zu mehr Popularität zu verhelfen. Einige haben bereits Produkte präsentiert, die allerdings technisch noch nicht ganz dem entsprechen, was der Standard letztlich bringen soll. Weitergehende Informationen finden sich im Internet unter www.fols.org.