Eröffnung des neuen Rechenzentrums der bayerischen Sparkassen:

Neue Technik entlastet Routinegeschäft

27.08.1982

MÜNCHEN (cmd) - Der sinnvolle Einsatz der Datenverarbeitung für die Informationsgewinnung muß nach der Bewältigung des Mengengeschäfts jetzt das Ziel der Sparkassenorganisation sein. Bei der Eröffnung des neuen Rechenzentrums der bayerischen Sparkassen in München betonte Bodo Spiethoff, Stellvertreter des Präsidenten des Bayerischen Sparkassen- und Giroverbandes, die führende Rolle Bayerns in diesem Bereich.

So werde das hier entwickelte Finanzplanungs- und Prognosesystem sowie- das Kostenabrechnungs- und Kalkulationssystem von einer großen Zahl bundesdeutscher, österreichischer und Schweizer Sparkassen eingesetzt.

Spiethoff unterstrich auch die Bedeutung der neuen Kommunikationstechniken für die Sparkassenkunden. Über Selbstbedienungsgeräte wie Geldautomaten und Kontoauszugsdrucker sowie über das Heimterminal "Bildschirmtext" und Kaufhausterminals könne der Kunde Routinegeschäfte auch außerhalb der Öffnungszeiten abwickeln.

Von den 116 bayerischen Sparkassen haben 111 Institute ihre Datenverarbeitung der Buchungszentrale Bayerischer Sparkassen (BBS) übertragen. Die BBS betreibt für 2800 Geschäftsstellen die Kontoverwaltung über ihre Rechenzentren in München und Nürnberg. Das Bilanzvolumen betrug nach Angaben von Spiethoff im vergangenen Jahr rund 71 Milliarden Mark.

Die Datenverarbeitung von den Sparkassen zu den Rechenzentren erfolgt über 80 festgeschaltete Postleitungen zu den Instituten beziehungsweise den dort installierten Terminals. Zu diesem Leitungsnetz von 9400 Kilometern kommt noch das sparkasseninterne Netz von 4300 Kilometern für die direkte Verbindung zwischen den etwa 2000 Dialoggeräten an Schalter- und Beratungsplätzen sowie den beiden Computern in München (eine IBM 3081 D und eine Amdahl 470 V6/II) und in Nürnberg. Die Verfügbarkeit aller Systeme lag im vergangenen Jahr nach den Worten von Spiethoff stets zwischen 99 und 100 Prozent.