Weiterer Schritt in der Koppelung von Corba und Java

Neue Standards nutzen Java

28.08.1998

Aus der Versenkung taucht im Zusammenhang mit Enterprise Java die in den frühen 90er Jahren einflußreiche Standardisierungs-Gruppe The Open Group auf. Das Industriekonsortium legt im Herbst ein "Interoperability Assurance Program" auf, das testet, ob sich die verschiedenen Hersteller von Object Request Brokern (ORB) an den von der Object Management Group (OMG) vorgegebenen Corba-Standard halten.

Für Java sind derartige Zertifizierungen von Bedeutung, weil die Java-Gemeinde eine Koppelung mit Corba-konformen ORBs anstrebt und daher großes Interesse daran hat, daß Java auch tatsächlich mit den marktgängigen Corba-Implementierungen arbeiten kann. Zu diesem Zweck hat die OMG erst im Juli Definitionen festgelegt, wie Java und die Corba-Schnittstellen-Sprache Interface Definition Language (IDL) einander zugeordnet sein sollen. Die bestehenden Spezifikationen wurden überarbeitet. Von der Koppelung mit der Middleware Corba versprechen sich die Anbieter eine reibungslose Anbindung der neuen Technik an die unternehmensweiten DV-Infrastrukturen.

Noch im September, so hat der Branchendienst "Computergram" erfahren, will Sun die Pläne für das in Geräte einzubauende Embedded Java konkretisieren. Die seit dem Frühjahr bekannten Spezifikationen (Versionsnummer 0.1) hatten zu Streit mit Hewlett-Packard geführt, dessen Drucker mit einer anderen Variante von Java ausgestattet werden sollen. Inzwischen soll die Kontroverse jedoch beigelegt sein. Ziel der neuen Spezifikationen ist es vor allem, mit Java den Markt der Kommunikationsgeräte wie Handys und Telefone zu erobern.