Neue Sicherheitssoftware von der IBM Big Blue will vernetzte Rechner gegen Virenangriffe schuetzen

04.08.1995

LONDON (IDG) - Nicht mehr und nicht weniger als die Entwicklung eines "Immunsystems fuer das Cyberspace" hat sich die IBM vorgenommen. Im Laufe der naechsten Jahre wolle man eine Technologie schaffen, mit der sich Computerviren im Netz automatisch entdecken und beseitigen liessen. Darauf legte sich Big Blue anlaesslich der Ankuendigung seiner neuen Software "Antivirus" fuer PCs und Workstations fest.

Das geplante Immunsystem der IBM soll neue Viren im Rechnernetz erkennen und analysieren. Angeschlossene Computer werden nach Moeglichkeit resistent gemacht, so dass die vorhandenen Datenbestaende nicht in Gefahr geraten. IBM-Wissenschaftler warnten vor den Gefahren einer Computerviren-Epidemie, die durch die weltweite Vernetzung und die Nutzung von Online-Diensten staendig wachse.

Vor dem grossen Wurf hat sich Big Blue jedoch erst einmal vorgenommen, PC-Anwender mit seiner neuen Antivirensoftware zu versorgen. Offenbar ist der Hersteller auf den enormen Erfolg aufmerksam geworden, den Softwarehaeuser wie Symantec oder McAfee Associates mit ihren Virenkiller-Paketen verzeichnen. Die Armonker kontern jetzt mit einem besonders preiswerten Angebot, das sich gegen das marktfuehrende Produkt "Norton Antivirus" von Symantec richtet und mit knapp 50 Dollar weniger als die Haelfte kostet.

Mehr als 6000 Virenarten identifiziert und vernichtet die Software auf Workstations und Servern. Untersucht werden Memory, Festplatte, Diskettenlaufwerk und Netz-Server auf normale wie polymorphe Viren - Erreger also, die ihr Erscheinungsbild staendig veraendern. IBM will ferner einen Service fuer Netz-Manager einrichten. Sie sollen die Kopien ihrer Programme via Internet der IBM zusenden, wo Fachleute sie auf Virenbefall untersuchen .