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Inktomi, Rambus, Mips, Symantec, ATI, Unisys

Neue Quartalsergebnisse

15.01.1999
Von Michael Hufelschulte
Inktomi, Rambus, Mips, Symantec, ATI, Unisys

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Trotz eines Verlustes von 5,8 Millionen Dollar gelang es den Suchmaschinenexperten von Inktomi mit Leichtigkeit, die Erwartungen der Wallstreet zu übertreffen. Der operative Verlust (ohne Berücksichtigung von Zinseinkünften in Höhe von 645 000 Dollar) lag im ersten Quartal des Gechäftsjahres bei 6,4 Millionen Dollar oder 24 Cent pro Aktie, die Analysten hatten 29 Cent je Anteilschein prognostiziert. Inktomi konnte seinen Umsatz übers Jahr um satte 343 Prozent auf 10,7 Millionen Dollar steigern (erstes Quartal 1998: 2,4 Millionen Dollar).

Die auf extrem schnelle Speicherbausteine (DR-DRAMS) spezialisierte Firma Rambus aus Mountain View, Kalifornien, meldete für ihr abgelaufenes erstes Quartal einen Gewinn in Höhe von zwei Millionen Dollar oder acht Cent pro Aktie und entsprach damit exakt den Erwartungen der Analysten. Vor einem Jahr hatte der Gewinn bei 1,6 Millionen Dollar oder sechs Cent je Anteilschein gelegen. Für die kommenden Quartale dämpfte die Company allerdings zunächst die Erwartungen. Als Gründe nannte der Hersteller die saisonbedingt rückläufigen Verkäufe von Nintendos 64-Bit-Spielekonsolen (das einzige Produkt auf dem Markt, in dem Rambus-Speicher bereits verwendet wird) und Investitionen in Marketing-Anstrengungen, um die Direct-Rambus-DRAMs zum PC-Speicherstandard der Zukunft zu machen. Allzu große Sorgen braucht sich die kalifornische Technologieschmiede allerdings nicht zu machen: Intel hat sich

bereits vor geraumer Zeit auf Rambus als Arbeitsspeicher der Zukunft festgelegt.

Ebenso wir Rambus hat auch die von Silicon Graphics (SGI) vor einiger Zeit an die Börse gebrachte Prozessorfirma Mips Technologies von Nintendo profitiert. Vor allem die guten Verkäufe von "Legend of Zelda", an denen Mips ordentlich mitverdient, füllten die Kasse. Das Unternehmen meldete einen Profit von 4,1 Millionen Dollar oder elf Cent pro Aktie für ihr abgeschlossenes zweites Quartal. Die Finanzwelt hatte lediglich mit acht Cent Gewinn je Aktie gerechnet. Vor einem Jahr hatte der Gewinn von Mips mit 7,4 Millionen Dollar oder 19 Cent allerdings um einiges höher gelegen. Die Einnahmequelle Nintendo wird allerdings in absehbarer Zeit ebenso versiegen (für die nächsten Konsolengeneration soll ein anderer Anbieter die Chips liefern) wie das High-end-Geschäft mit den "R-1xooo"-RISC-CPUs, die allerorten durch Intels kommende Architektur IA-64 verdrängt werden wird. Mips konzentriert sich

deshalb bereits jetzt verstärkt auf Chipdesigns für Handheld-Rechner, DVD-Geräte, Set-top-Boxen, intelligente Telefone (Smart Phones) sowie Netzwerkausrüstung. SGI hält derzeit noch rund 85 Prozent der Mips-Anteile, will sich aber bis zum 30. September 2000 vollständig zurückziehen.

Der Antivirus- und Tool-Anbieter Symantec hat die Erwartungen der Finanzanalysten mit einem Gewinn von 23,8 Millionen Dollar oder 42 Cent pro Aktie für das zurückliegende dritte Quartal ihres Finanzjahres um einen Cent übertroffen. Berücksichtigt man die einmalige Sonderbelastung in Höhe von 7,6 Millionen Dollar aus der Übernahme von Quarterdeck, liegt der Gewinn allerdings nur noch bei 16,2 Millionen Dollar oder 28 Cent je Anteilschein. Vor einem Jahr hatte Symantec 21,8 Millionen Dollar oder 37 Cent je Aktie verdient. Die Umsätze lagen dank guter internationaler und Online-Verkäufe mit 165 Millionen Dollar um elf Prozent über dem Vergleichszeitraum des Vorjahres (148 Millionen Dollar).

Der kanadische Grafikchip-Marktführer ATI Technologies verdiente im abgelaufenen ersten Quartal seines Geschäftsjahres 52 Millionen Dollar oder 24 Cent pro Aktie und damit mehr als doppelt so viel wie vor einem Jahr (24 Millionen Dollar oder 12 Cent je Anteilschein). ATIs Umsatz war mit 327,4 Millionen Dollar so hoch wie nie zuvor und 95 Prozent über dem Vergleichszeitraum des Vorjahres (167,8 Millionen Dollar). Die Steigerung ist nach Ansicht von Experten das Ergebnis geschickter Verhandlungen mit den zahlreichen PC-, Motherboard- und Grafikkartenherstellern, die ATI-Produkte einsetzen. Deren Leistung (etwa bei den "Rage"-3D-Beschleunigern) falle gegenüber der Konkurrenz (3Dfx, 3D Labs) deutlich zurück. Berücksichtigt man eine außergewöhnliche Belastung in Höhe von 1,9 Millionen Dollar für die Übernahme der System-on-a-chip-Company Chromatic Research, liegt der Nettogewinn

der Kanadier bei 50,1 Millionen Dollar.

Unisys hat mit seinen Ergebnisse für das vierte Quartal seines Geschäftsjahres die Erwartungen der Wallstreet übertroffen. Unisys meldete einen Profit von 138,6 Millionen Dollar oder 42 Cent je Anteilschein, die Analysten hatten 40 Cent prophezeit. Vor Jahresfrist hatte der Hersteller mit 86,9 Millionen Dollar oder 25 Cent pro Aktie deutlich weniger verdient. Beim Umsatz konnte Unisys um acht Prozent auf 2,05 Milliarden Dollar zulegen (viertes Quartal 1997: 1,9 Milliarden Dollar). Für das komplette Finanzjahr 1997 meldete der Anbieter einen Nettoverlust von 853,6 Millionen oder 5,30 Dollar pro Aktie. Dieser geht auf das Konto einer einmaligen Abschreibung in Höhe von 1,1 Milliarden Dollar. Der Umsatz im Kalenderjahr 1998 stieg um neun Prozent auf 7,21 Milliarden Dollar (1997: 6,64 Milliarden Dollar).