AMD "Shanghai"

Neue Quad-Core-CPU für Server noch in diesem Jahr

30.09.2008
Der Chiphersteller AMD will im Wettbewerb mit dem größeren Rivalen Intel seine neue Serverplattform "Shanghai" noch in diesem Jahr ausliefern. Man habe aus den eigenen Fehlern gelernt, sagte AMD-Manager Pat Patla dem Branchendienst "Cnet".

AMD hatte zuletzt Milliarden-Verluste verbucht und im Sommer seine Führungsspitze ausgetauscht. Mit "Barcelona" hatte das Unternehmen im Markt für Server endlich wieder den Abstand zum großen Rivalen Intel verringern wollen. Nach etlichen technischen Pannen kam der Prozessor allerdings fast acht Monate zu spät auf den Markt. "Ursprünglich war der Marktstart von "Shanghai" für das erste Quartal 2009 geplant", sagte Patla. Stattdessen sollen nun ein Quartal früher sogar bereits fertige Server mit dem neuen Chip auf den Markt kommen. "Wir sind mitten in der Produktion."

"Shanghai" soll dem Bericht zufolge den Vorgänger "Barcelona" in der Leistung um 20 Prozent übertreffen. Es ist das erste Produkt, das AMD in der sogenannten 45-Nanometer-Technologie fertigt. Intel produziert bereits seit einiger Zeit in dieser Technik. Dabei sind die Chips noch einmal verkleinert und werden in Strukturbreiten von 45 Nanometern beschrieben. So können pro Produktionsdurchlauf deutlich mehr Prozessoren gefertigt werden. AMDs "Barcelona" wird noch im 64-Nanometer-Verfahren produziert.

Das Rennen um den lukrativen Servermarkt dürfte weiter spannend bleiben, denn Intel hatte erst vor rund zwei Wochen erstmals einen neuen Server-Chip (Xeon 7400) mit sechs Kernen vorgestellt. Er sollte in Kürze an Intels Kunden, darunter Dell, HP, IBM und Sun Microsystems, ausgeliefert werden. Je mehr Kerne auf einem Stück Silizium untergebracht werden können, umso mehr Rechenprozesse kann ein Computer theoretisch gleichzeitig verarbeiten. Nach Angaben von Patla plant AMD seinen ersten Sechs-Kern-Prozessor für das vierte Quartal 2009. (dpa/mb)