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Neue Palms verspäten sich

11.04.2001

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Handheld-Weltmarktführer Palm veranstaltet in diesen Tagen ein Meeting mit Finanzanalysten, um zu erklären, wie man mit sinkenden Verkaufs- und Umsatzzahlen und Lagerüberbeständen umzugehen gedenkt. CEO (Chief Executive Officer) Carl Yankowski ließ gleich bei der Eröffnung die Katze aus dem Sack: Zwar werde man die neuen Modelle "m500" und "m505" wie geplant im Mai auf den Markt bringen - allerdings vorerst nur für wenige Kunden. "In Stückzahlen können wir erst einige Wochen später liefern als geplant", bekannte der Konzernchef.

Bis dahin dürften Preissenkungen dafür sorgen, dass zumindest die bisherigen Spitzenmodelle der "Palm-V"-Familie, die zurzeit den Handelskanal verstopfen, zumindest teilweise abverkauft werden. "Wir halten im Mai einen Preiskrieg für möglich, der sich sowohl für Palm als auch für Handspring negativ auswirken würde", schrieb Lehman-Brothers-Analyst Joseph To in dieser Woche. Handspring, größter Lizenznehmer des Palm-OS, hatte zeitgleich mit Palms letzter Gewinnwarnung (Computerwoche online berichtete) seine Umsatzprognose für das erste Quartal 2001 bekräftigt. Mittelfristig sehe die Zukunft aber wohl düsterer aus, so Melanie Holland von Merill Lynch. Sie schreibt in einer aktuellen Research Note: "Es würde uns überraschen, wenn nicht auch Handspring seine Umsatzerwartung für die kommenden Quartale reduzieren müsste."