Neue Modelle und niedrigere Preise bei Pentium-Prozessoren Intel: Guenstige Angebote sollen den lahmen Verkauf ankurbeln

26.08.1994

MUENCHEN (kk) - Intel versucht mit einer Reihe von Massnahmen, die schleppende Nachfrage nach Pentium-Prozessoren anzukurbeln. Profitieren wird der Anwender, dem guenstige Rechner angeboten werden.

Anfang dieses Jahres veranschlagte der Chipgigant die Pentium- Verkaeufe auf sechs bis sieben Millionen Stueck, wovon rund die Haelfte in die eigene Produktion von Hauptplatinen gehen sollte. Nun schaetzen Analysten der Alex. Brown & Son Inc., dass maximal vier Millionen Stueck abgesetzt werden.

Hinzu kommt, so zitiert die CW-Schwesterpublikation "Infoworld" den Analysten Eric Jansen, dass Intel die Kontrolle ueber den Markt fuer 486-Prozessoren verloren habe. Dort tummeln sich Cloner wie AMD und Cyrix und graben der Grove-Company mit Nachbauten, die preiswerter oder leistungsfaehiger sind, das Wasser ab.

Erst kuerzlich dachte Cyrix-President Gerald Rogers laut ueber eine eigene Wafer-Fabrik fuer die Produktion des Pentium-Aequivalents "M1" nach. Nach Angaben des englischen Branchendienstes "Computergram" wollen sich die Texaner bis Mitte naechsten Jahres entschieden haben, ob fuer den M1 eine eigene Produktion aufgenommen wird.

Intel kontert die schwache Nachfrage nach Pentiums mit einem neuen Chip, der mit 75 Megahertz getaktet sein wird. Laut

"Infoworld" soll der Prozessor erstmals Anfang des vierten Quartals in Notebooks gezeigt werden und im naechsten Jahr zur gaengigsten Desktop-CPU avancieren. Der Chipmogul bestaetigte Geruechte, nach denen die Taktfrequenz der Bus-Schnittstelle statt der geplanten 25 Megahertz auf 50 Megahertz hochgedreht wird. Die 3,3-Volt-Variante der neuen CPU wird nach Einschaetzung von Analysten 1995 die aelteren Fuenf-Volt-Versionen der 60- und 66- Megahertz-Pentiums verdraengen. Zudem rechnet man damit, dass Desktop-Rechner mit der neuen CPU Mitte naechsten Jahres nur mehr 1500 Dollar kosten werden.

Analysten der Instat Inc. schaetzen, dass auch Systeme mit hoeher getakteten Pentiums deutlich billiger werden. Desktops mit 90- Megahertz-Pentiums sollen Mitte 1995 unter die 2000-Dollar-Marke fallen. Erwartet werden ebenfalls Pentiums mit Taktfrequenzen von 120 und 133 Megahertz, die zu Systempreisen zwischen 2500 und 2800 Dollar angeboten wuerden. Und fuer das zweite Halbjahr 1995 erwarten die Marktforscher, dass die bereits gezeigte 150-Megahertz-Variante marktreif sein wird. Rechner mit diesem Pentium sollen dann fuer 3000 bis 3500 Dollar zu haben sein.