Neue Marketing-ldee könnte Schule machen:Commodore reicht C16 über Aldi-Theken

04.04.1986

MÜNCHEN (lo) - Der Winzling C16 der Commodore Büromaschinen GmbH in Frankfurt steht demnächst auch in den Regalen der bundesdeutschen Aldi-GmbH & Co. KG Verkaufskette.

Für etwa 160 Mark kann der Einsteiger einen Kleinstrechner samt Datasette, Basic-Kurs und Lehrbuch im Paket am Tragegriff mitnehmen.

Ein Test mit 40 000 Einheiten im Norden der Republik lief erfolgreich: Innerhalb drei Tagen ausverkauft, so Rolf Wiehe, Commodore Vertriebsleiter für Systeme und Fachhandel bundesweit.

Da der Fachhandel wie auch Kaufhäuser bei dem Ex- und Hopp-Marketing des Winzlings blasiert abwinkten, kam die Commodore-Crew auf die Idee mit der publiken Ladenkette, erklärt Wiehe. Und diese Philosophie gehe auf, "denn die Telefone klingeln unaufhörlich" mit Nachfragen nach Zubehör und Erweiterungen. "Wir können die Dinger gar nicht so schnell bauen", umschreibt der Commodore-Manager die erwartete Nachfrage, die bisher noch aus Lagerbeständen befriedigt worden ist.

Insgesamt denkt Commodore bei diesem Deal an ein Volumen von etwa zwölf Millionen Mark Verkaufswert. Der Homecomputermaxi verspricht sich nicht zuletzt eine beachtliche Verbreiterung durch den "Taschenrechner-Effekt" dieser Mikro-Aktion: Die derzeitigen Käufen werden, so die Hoffnung der Frankfurter, bei Gefallen umsteigen - wie die "64er-Generation" - auf die nächst stärkere Einheit.