Schneller produzieren und liefern allein reicht nicht

Neue Konzepte für Mobilität im Verkehr

03.11.2000
Von VON Helga

Wohin der Trend geht, machen die Konzerne und ihre Zulieferer vor: Die Firma Opel bietet ihren Autokunden das Servicesystem "OnStar" an. Per Knopfdruck am Radiotelefon erhält der Fahrer exklusiv aktuelle Verkehrsinformationen des Operators, kann sich bei der weiteren Routenplanung beraten lassen oder im Fall einer Panne schnelle Hilfe organisieren. Daimler-Chrysler offeriert den Käufern des Kleinwagens Smart das Zusatzangebot "smartmove". Das heißt: Wer gerade mal schnell vom Minifahrzeug auf eine Mercedes-Limousine, einen Kombi oder einen Kleinlaster umsteigen will, kann sich kostengünstig aus einem speziellen Carsharing-Angebot bedienen oder zu Sonderkonditionen einen Mietwagen buchen.

Der BMW-Konzern spielt eine wichtige Rolle im Münchner "Mobinet": Bei dem von Stadt, Land, Bund und EU geförderten Forschungsprojekt geht es um die Enwicklung eines kooperativen Verkehrs-Managements, um neuartige Mobilitätsdienste und um die entsprechenden innovativen Verkehrstechnologien. Erhofft sich die Kommune vor allem praktikable Lösungen, wie die Verkehrsdichte im Ballungsraum verringert wird, ohne die Mobilität der Menschen einzuschränken, rechnet der Autokonzern mit guten Marktchancen für die neu entwickelten Telematiksysteme.

Die weltweit agierenden Konzerne General Motors, Ford und Daimler-Chrysler bauen unter dem Namen "Covisint" einen Internet-Handelsplatz für Autoteile auf. Inzwischen haben nicht nur die Konkurrenten Nissan und Renault ihre Beteiligung zugesagt, sondern auch die ersten deutschen Zulieferer wie etwa Bosch. Die Firma Webasto produziert Schiebedächer, Standheizungen und Klimaanlagen für verschiedene große Automarken. Um den Datenfluss zwischen den Webasto-Niederlassungen in aller Welt zu vereinheitlichen und sicherzustellen, dass keine Verwechslung von Kundendaten vorkommt, hat der Zulieferer ein eigenes "virtual private network" entwickelt. Im BMW-Werk Regensburg schließlich wird Fuzzy-Technologie eingesetzt, um die Reihenfolge der Modelle auf den Montagebändern zu optimieren und so die Lieferzeiten zu verkürzen.

Wer in den Stellenanzeigen von Zeitungen und Zeitschriften nach Jobangeboten der Autoindustrie für IT-Spezialisten Aussschau hält, wird selten fündig. Solche Fachleute sucht die Branche medienbewusst übers Internet - auf den eigenen Homepages oder in virtuellen Jobbörsen. Gesucht werden berufserfahrene DV-Experten ebenso wie Young Professionals: Datenbank-Anwendungsentwickler, Wirtschaftsinformatiker, IT-Spezialisten für Montage, Entwickler hardwarenaher Software, Systemadministratoren, Internet-Entwickler, Fertigungsexperten, Anwendungsentwickler für Materialflusssysteme oder CAD-Administratoren. Ein viel versprechendes, aber auch ein unübersichtliches Feld. Anders als die Fachverbände von Elektronikindustrie und Maschinenbau hat der Verband der Automobilindustrie kein eigenes Qualifikationsprofil für die in der Branche gesuchten Ingenieure und Informatiker entwickelt. Jeder Autokonzern pflege eigene universitäre Kontakte und eine firmenspezifische

Rekrutierungsstrategie, ist beim VDA zu erfahren.

Wer sucht wen?