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Neue Intel-Chipsätze verändern den PC

17.06.2004

Groß geworden ist Intel mit Prozessoren für PCs. Nun tritt der Halbleiterkonzern an, auch das restliche Innenleben des Personal Computers neu zu definieren. Ende der Woche werden laut "Wall Street Journal" erste Rechner mit neuen Chipsätzen erscheinen, die Features wie Surround-Sound, High-Definition-Video und drahtlose Vernetzung bieten, ohne dass dafür spezielles Zubehör nötig wäre. Neben klassischen PCs nimmt das Unternehmen mit den neuen Produkten auch "Medien-Server" für die gute Stube ins Visier.

Intels Chipsätze "Grantsdale" sowie dessen Spezialversion für Gamer "Alderwood" basieren allerdings zum Teil auf offenen Industriestandards, die mithin auch Wettbewerber wie Advanced Micro Devices (AMD) verwenden können und werden. Sie verwenden den breitbandigeren Bus "PCI Express", der viele bislang bestehende Kommunikationsprobleme beseitigen dürfte. Ihr "High Definition Audio" wurde gemeinsam mit den Dolby Laboratories entwickelt. Neben Raumklang sollen PC dadurch leichter mehrere parallele Audioströme verarbeiten und Audio-Aufzeichnungen in hoher Qualität tätigen können.

Weitere Neuerungen in Intels neuen Chipsets sind "Matrix Storage" (über mehrere Platten verteilte Datenspeicherung), eingebaute Wireless-Technik (der PC kann als WLAN-Basisstation dienen), schnellere integrierte Grafik - sicher nicht gerade zur Freude der spezialisierten Anbieter ATI und Nvidia - sowie Unterstützung für den schnellen Speicherstandard DDR2.

"Intel hat quasi die komplette Box neu gemacht", erklärte Richard Whittington, Analyst bei Caris & Co. Intel geht davon aus, das der Grantsdale-Chipsatz zusammen mit einem aktuellen "Prescott"-Pentium-4 in diesem Sommer bereits in einigen Rechnern für weniger als 1000 Dollar zu finden sein wird; die meisten derartigen Systeme sollen aber 1200 bis 1400 Dollar kosten. (tc)