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05.06.1987

Einige DV-Marketiers sind dabei, das MIS-Kind mit dem Bade auszuschütten. So nehmen die Mikro-Machos von heute die Position der Mainframe-Chauvis von gestern ein. Die Forderung nach totaler Abnabelung von der DV-Zentrale leugnet gerade den Informationsbedarf gewachsener Organisationen, den man in der traditionellen Host-DV nur sehr unzureichend abgedeckt sah.

Es geht um Integration - und es ist zu prüfen, wie durch Computertechnik die Möglichkeiten des wettbewerbsorientierten Wirtschaftens von Unternehmen verbessert werden können. Das eigentliche Problem liegt dabei nicht in der Technik, sondern in der Anwendung. Worauf kommt es an?

Erstens: Für "große" Jobs, die nicht zeitkritisch sind, ist dem Untemehrnensinteresse in der Betriebsform des Batch auf einem Host ohne Frage am besten gedient.

Zweitens - auch dies eine Selbstverständlichkeit: Zeitkritische Anwendungen, die Schnittstellen zu Prozessen haben, wurden und werden mit Prozeßrechnern erschlagen. Die Frage "zentral oder dezentral?" stellt sich hier gar nicht.

Bleiben, drittens, zeitkritische Applikationen, die durch Dialog gekennzeichet sind, bleiben die sogenannten "unterstützenden Anwendungen für die Fachabteilung". Doch auch aus einer verteilten Datenbank läßt sich nur das herausholen, was hineingesteckt wurde. Dieses " "Was" hängt wiederum von der jeweiligen Anwendung ab. Fazit: Wer etwa nach SQL/DB2-Unterstützung auf PC-Ebene schreit, sollte zumindest die Aufgabenstellung kennen. Oder ist diese Forderung doch zu unbescheiden?

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AU:Dieter Eckbauer